1000 Fragen an mich selbst (591-690)

Weiter geht es mit den Fragen:

 

591. Was hast du in letzter Zeit gebraucht gekauft? 2 Blusen, 2 Hosen, 2 Jacken
592. Was ist als Kopie besser als das Original? Fällt mir spontan nichts ein.
593. Hörst du gut auf deinen Körper? Inzwischen ja, hab aber auch keine Wahl mehr.
594. Von welchem Beruf weisst du nicht, was man da genau macht? Von den meisten technischen Berufen hab ich keine Ahnung.
595. Was stimmt nicht, wenn du dich jetzt umschaust? Wo anfangen?
596. Was wünschst du dir für die Menschheit? Friede, Umkehr, Einsicht, Solidarität. Liebe und Respekt.
597. Gehst du unter die Leute, wenn du dich allein fühlst? Nein, da fühle ich mich noch einsamer.
598. Welche Droge würdest du gern ausprobieren, wenn sie legal wäre? Mein Problem ist nicht die Illegalität, sondern das, was die Drogen in meiner Psyche anrichten. Insofern möchte ich gar keine Drogen mehr nehmen.
599. Wann hattest du zuletzt Schmetterlinge im Bauch? Weiss ich nicht.
600. Wie oft schaltest du dein Telefon aus? Meine Telefon (Festnetz) ist fast immer ausgeschaltet. Das Handy stets stumm.

601. Worauf achtest du bei jemandem, dem du zum ersten Mal begegnest? Auf nichts Bestimmtes. Ich höre der Person aufmerksam zu und mache mir ein Bild.
602. In welcher Hinsicht könntest du etwas aktiver sein? Ich sollte/ möchte/ würde/ hätte- Freundschaften mehr pflegen. Kulturell aktiver sein.
603. Spielst du in deinem Leben die Hauptrolle? Ja.
604. Welcher Lehrer hat einen positiven Einfluss auf dich gehabt? Mein erster Klassenlehrer im Gymnasium. Der hat an mich gegalubt und mich gefördert. Leider hat er sich erschossen als ich 13 war. Ein großer Verlust.
605. Was würdest du am meisten vermissen, wenn du taub wärst? Die vielen kleinen Geräusche. Das Prasseln des Regens, das Quietschen der Hochbahn am Schlesischen Tor, den Wind, der die Bäume zaust, das Gluckern beim Einschenken, das Knistern von Feuer.
606. Über welche Nachricht warst du in letzter Zeit erstaunt? Unzählige. Ich kann mich so schlecht an die Faschisierung unseres Landes gewöhnen.
607. Wärst du gern wieder Kind? Nein.
608. Was kannst du stundenlang tun, ohne dass es dir langweilig wird? Auf den See blicken, im Wald spazieren gehen, durch die Stadt flanieren.
609. Wann warst du zur richtigen Zeit am richtigen Ort? Vorgestern, als ich mich ohne Ziel und Sinn durch den Regen quälte und nicht recht wusste, weshalb ich das tue und dann Jemanden wiedertraf und wir uns vor Freude in die Arme fielen. (Ich falle Menschen gemeinhin nicht in die Arme. Genau genommen auch dieses Mal nicht. Wir haben und aber ergriffen vor Freude bei den Händen gefasst)

610. Denkst du oft darüber nach, wie Dinge hergestellt werden? Ab und an.
611. Welchen kleinen Erfolg konntest du zuletzt verbuchen? Ich reite gerade auf einer Erfolgswelle.
612. Wirst du am meisten jünger oder älter geschätzt? Immer deutlich jünger.
613. Wann hast du zuletzt Sand zwischen den Zehen gespürt? Lang her. Ich war seit Jahren nicht am Meer.
614. Welchen Beruf haben sich deine Eltern für dich vorgestellt? Mein Vater hätte gerne gehabt, dass ich Psychologie studiere. Meine Mutter bestand darauf, dass ich studiere, egal was. Letzen Endes war ihnen aber egal was ich aus meinem Leben mache. Sie waren mit sich selbst beschäftigt.
615. Welches Gerät von früher fehlt dir? Keins.
616. In welcher Hinsicht denkst oder handelst du immer noch wie ein Kind? Ich denke und handele wie ein Mensch der schon ein paar Jahre gelebt hat.

617. Heilt die Zeit alle Wunden? Nein, wie könnte sie.
618. Bist du romantisch? Ja.
619. Was würdest du deinem jüngeren Ich mit auf den Weg geben? Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht und Du bist das größte Geschenk des Lebens an Dich selbst.
620. Was machst du mit Souvenirs, die du bekommen hast? Kommt drauf an.Manches hebe ich auf, anderes gebe ich weiter.
621. Von wem hast du vor Kurzem Abschied genommen? Von Niemandem.
622. Bist du (oder wärst du) eine Jungenmutter oder eine Mädchenmutter? Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber Mädchen bekommen. Aber natürlich hätte ich mich über jedes Kind gefreut. Ganz gleich ob m/w oder d.

623. Hast du schon mal individuelle Ansichtskarten gestaltet? Ja.
624. Wie würde dich deine Familie beschreiben? Wahrscheinlich als anstrengend weil: stur, dominant, hart, schwankend zwischen Hypochondrie und Tapferkeit, geschunden, vorlaut, ungeduldig, vorwurfsvoll, schlagfertig, klug (sie irren sich).
625. Wonach suchst du deine Kleidung aus? Nach Farbe, Schnitt, Material- so wie die Meisten, schätze ich. Bequem muss sie sein. Und lässig.
626. Welche deiner Eigenschaften magst du nicht? Ich mag nicht, dass/ wenn ich vorwurfsvoll bin. Ich mag noch weniger, wenn ich innerlich einfriere und kühl bin. Am Wenigsten mag ich, dass ich so ungeduldig und vorlaut bin.
627. Welches Gericht würdest du am liebsten jeden Tag essen? Keins.
628. Mit welchem Gefühl spazierst du durch den Zoo? Mitgefühl mit den Eingesperrten.
629. Bei welcher Angelegenheit hättest du deine Grenzen früher aufzeigen müssen? Ich kann ganz gut Grenzen aufzeigen. Meist auch rechtzeitig.

630. Welcher Film ist für dich der beste/ schlechteste Film, der jemals produziert wurde? Ich habs grad nicht so mit Superlativen.
631. Ist jeder Tag ein neuer Anfang? Ein Anfängelchen im Fortlaufenden.
632. Wo gehst du beim ersten Date am liebsten hin? Ich date nicht und täte ich es, hätte ich kein Schema, wie das abzulaufen hat. Es sei denn ich wollte nur Sex.
633. Wann musstest du dich zuletzt zurückhalten? Ich halte mich ständig zurück, sonst müsste ich jeden Tag ein Dutzend Mal „Fresse!“ schrei(b)en.
634. Kannst du jemanden imitieren? Ich bin ein Papagei.
635. Was hättest du viel früher tun müssen? Mit der Faust in den Pudding hauen.
636. Singst du im Auto immer mit? Ich liebe die Stille. Die Zeiten in denen ich laut singend über die Autobahn gebrettert bin, sind auch irgendwie vorbei.
637. Mit wem würdest du gern tauschen? Mit Niemandem.
638. Wann hast du zuletzt heftig gejubelt? Am vergangenen Dienstag.
639. Wie läuft es in deinem Liebesleben? Privatsache.

640. Wodurch wirst du inspiriert? Spaziergehen und flanieren inspiriert mich.
641. Welches Musikinstrument würdest du gern spielen? Cello.
642. Hast du eine umfassende Ausbildung? Hab ich. Und demnächst fang ich noch eine an.
643. Für wen hast du eine Schwäche? Nico Kovac.
644. Was ist dein größtes Hemmnis? Ich glaub ich hab gar kein Hemmnis. Bin ja eher zu vorlaut, als maßvoll und gehemmt.
645. Was machst du heute? Während ich das hier schreibe, entkalke ich die Siebträgermaschine und beide Wasserkocher. Nebenbei laufen Spülmaschine und Waschmaschine. Es ist also ziemlich laut hier. Danach mach ich mir Essen warm, versorge die Schweinchen und daddel ein wenig
herum.
646. Worüber hättest du länger nachdenken sollen? Fällt mir nichts ein.
647. Bist du lieber im Recht oder hast du lieber Glück? Gegenfrage: magst Du lieber Wagenheber oder Honigbrot?
648. Was hältst du von den Partnern deiner Freundinnen? Durch die Bank gute Typen und Typinnen.
649. Welche Eigenschaft deines Vaters hättest du auch gern? Sein Gedächtis

650. Welche Idee musst du irgendwann noch aufgreifen? Versteh die Frage nicht. Idee aufgreifen, um was damit zu tun? Und wieso muss ich und warum irgendwann und nicht jetzt?
651. Wie würdest du dein Leben mit drei Stichwörtern beschreiben? Fulminant, leuchtend, ungewöhnlich.
652. Was ist das Beste am Erwachsensein? Alles.
653. Bist du ein Kämpfertyp? Ja.
654. Wie viel Fantasie hast du? Auf einer Skala von 1-10 bin ich bei 7 und Phantasie mit F ist Disney.
655. Könnten sich Menschen ändern? Könnten oder können? Wir leben, wir lernen, wir entwickeln uns. Ja.
656. Versuchst du, ein Problem zuerst selbst zu lösen? Niemand sonst löst meine Probleme. Ich hole mir aber gerne klugen Rat.
657. Was hättest du gern zehn Jahre früher gewusst? Nichts
658. Was wird dein nächstes Projekt? Qualifikation und anschließend Ausbildung.
659. Machst du häufig mehrere Dinge gleichzeitig? Ja. Ich kann und mag das.

660. Was liegt dir immer noch im Magen? Die fürcherliche Auseinandersetzung mit der Behörde, die vor Gericht endete und mir schlagartig viele graue Haare beschert hat.
661. Magst du es, wenn man sich um dich kümmert? Kommt drauf an wer das tut und wie man sich „kümmert“. Ich mag Zuwendung und Geborgenheit, die nicht klebt und drängelt und fordert.
662. Welchen Wunsch wirst du dir nie erfüllen? Kinder.
663. Was war die interessanteste Einladung, die du jemals bekommen hast? Verrate ich nicht. War ungewöhnlich in jeder Hinsicht.
664. Wie würden dich deine Freunde beschreiben? Ich zitiere: exzentrisch, überdreht, melancholisch, lustig, großzügig, vorlaut, ungeduldig, anstrengend, aufbrausend, empathisch, loyal.
665. Wer hat dir in deinem Leben am heftigsten wehgetan? Meine Mutter, die mich nicht geliebt hat.
666. Was war ein Wendepunkt in deinem Leben? Es gab einige: z.B. als ich erfuhr, dass ich schwer krank bin, als mein Onkel und seine Komplizen mich im Auftrag meiner Eltern verstümmelten, als mein Vater seinen schweren Herzinfarkt hatte, als meine Mutter mich des Hauses verwies und ich sie viele Jahre nicht sehen konnte, als mein Herz stehen blieb, als meine Mutter starb. Als ich begriff, dass ich frei bin.
667. Glaubst du, dass Menschen die Zukunft vorhersagen können? Ja.
668. Was kannst du fast mit geschlossenen Augen tun? Alles Mögliche. Routine ersetzt (oftmals) die Augen.
669. Auf welchem Platz in der Klasse hast du am liebsten gesessen? Ganz vorne. Da fiel man am wenigsten auf.

670. Vermeidest du bestimmte Musik, weil du davon traurig wirst? Nein. Manchmal vermeide ich zu gestrige Musik, weil ich im Heute leben möchte.
671. Bist du ein Mensch der Worte oder ein Mensch der Tat? Mal so, mal so. In depressiven Phasen bringe ich nichts zustande. Gerade packe ich vieles an.
672. Welcher deiner fünf Sinne ist am besten entwickelt? Mein Gehör.
673. Wann hast du Mühe, dir selbst in die Augen zu schauen? Wenn ich Menschen die mir wichtig sind enttäuscht habe.
674. Wer kann dich am besten trösten? Meine Freundin Isa, die liebe Ch.-W. und das Pferdemädchen.
675. Was war deine grösste Dummheit? Nicht auf mein Gefühl gehört zu haben.
676. Über welches Unrecht kannst du dich sehr aufregen? Über das Unrecht, dass wir ungezählte Menschenleben und die gesamte Flora und Fauna für unsere Gier opfern.
677. Was war das schönste Kompliment, das du jemals bekommen hast? Verrate ich nicht.
678. Was entscheidet, ob dir jemand sympathisch ist oder nicht? Meine Lebenserfahrung.
679. Was geht zu langsam? Klimaschutz und Verkehrswende.
680. Welches Musikstück soll auf deiner Beerdigung gespielt werden?
I started a joke

681. Was war deine letzte gute Tat? Ich bemühe mich, jeden Tag mindestens eine „gute Tat“ zu vollbringen.
682. Siehst du deine Lieblingsmenschen jede Woche? Nein. (Ich mag das Wort nicht).
683.Was war deine beste Entscheidung im vergangenen Jahr? Die Uhr auf null zu stellen.
684. Was war das beste Konzert, das du jemals besucht hast? Ich führe keine Rangliste. Es gab einige sehr gute Konzerte. Am Besten haben mir solche in kleinen Clubs gefallen.
685. Womit belohnst du dich am liebsten, wenn du hart gearbeitet hast? Cappucino und Schokokuchen.
686. Hast du schon mal jemanden zum Weinen gebracht? Ja, wobei „gebracht“ so mutwillig klingt. Das war es nicht.
687. Zählt für dich Qualität oder Quantität? Muss ich nicht beantworten, oder?
688. Was ist die beste Medizin gegen Liebeskummer? Spazierengehen und schlafen.
689. Welche fünf Dinge würdest du in einen Picknickkorb tun? ClubMate, Nüsse, Brezeln oder Vinschgerl, Wassermelone, Cocktailtomaten.
690. Hast du viel Selbstvertrauen? Die inneren Ringe sind etwas labil, die äußeren dafür umso stabiler, und jedes Jahr kommt ein neuer dazu.

 

 

 

Bild: Lizenz siehe: https://wp.me/p2Y7a2-cDl

es ist, es ist, es ist

Manchmal, immer seltener, schaue ich auf mein Blog und wundere mich, dass es noch lebt. Zumindest ein bisschen, sofern die Blogstatistik stimmt und nicht nur Bots hier vorbeischauen.
Wenige Zugriffe nur trennen mich vom Ende dieses Projektes und merkwürdigerweise berührt mich das nicht einmal besonders. Vielleicht ist die Zeit hier einfach vorbei.
Keine Ankündigung, eher eine Vermutung.

Im Januar werde ich eine Qualifizierung beginnen, an die sich eine zweijährige Ausbildung anschließen soll, an deren Ende irgendwas mit kulturellen Einrichtungen steht.

Ich bin inzwischen in eine Partei eingetreten, um aktiv (Lokal)Politik mitzugestalten.

Meine Fremdsprachenkenntnisse frische ich derzeit mittels App auf und freue mich darauf, sie irgendwann anwenden zu können.

Dem Tölchen geht es soweit ganz gut, der Tigerin seit Absetzen des Medikamentes auch langsam wieder.
Der Kanzler hat mich nach langer Zeit besucht und wir haben uns hervorragend verstanden. Er hat mir eine sprechende Uhr geschenkt, die ich durch wiederholtes Knopfdrücken rappen lasse. Es ist, es ist, es ist

NB ist mal hier und mal dort und beides fühlt sich richtig an.

Die Schwester steht an meiner Seite.

Draußen wächst der Hauswurz und die ersten Tomaten meines Gärtnerinnenlebens harren am vertrockneten Ast der Kälte, der hereinbrechenden.

 

 

Und bei Euch so?

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(Ein alter Text von mir. Wenn ich wieder in der Verfassung bin, so zu schreiben, geht´s hier bestimmt wieder mit Verve weiter)

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Es ist so, zumindest im Augenblick, und der gilt eben jetzt, ist die Wahrheit, so, wie alles, wovon ich, und sei es auch nur für einen kurzen Moment, überzeugt bin, aus tiefstem Herzen oder sogar bei vollem Verstand, die Wahrheit ist, die ganze absolute und unumstößliche Wahrheit, für alle Zeiten, in diesem Augenblick. Das alte Autofahrer-/ Radfahrer-Ding. Egal in welcher Rolle, die anderen haben Unrecht und ich habe Recht.
So ist es.

Im Winter, wenn es dunkel ist und meine Gedanken sich nach und nach grau einfärben, ab und an von heiteren Anfällen überbunt, beinahe lackglänzend und blendend überpinselt, weil mir in der düsteren Atmo jedes Maß für Farben fehlt- das ist wie Schminken im Dunkeln, was soll schon dabei rauskommen außer einer Horrorfratze –

nein Mutti, es ist alles gut, geh schön in dein Zimmer, der Arzt kommt gleich-

Der Rest des Satzes ist mir irgendwie abhanden gekommen, war wahrscheinlich nicht wichtig.

Wenn ich jetzt alles oben Geschriebene lösche, fehlt der halbe Text und bis hierher war´s doch gar nicht so übel, denn nicht jede Sackgasse ist ein Irrtum, so wie die Evolution zwar nicht gerade auf mich gewartet hat, vielleicht sogar just noch dachte, es läuft sehr gut derzeit, so könnte es ewig weitergehen, mal gucken, was noch kommt, und dann kam schon ich (immer nur als klitzekleines Splitterchen vom großen Wir gedacht), und mit mir ist völlig überraschend das Ziel und somit das Ende der Evolution erreicht.

Mission erfüllt

Eine super Sackgasse, in der man es sich endlich einmal gemütlich machen und mit den Beinen baumeln kann, sich einnischen, ein paar Fehlerchen, na gut, aber im Großen und Ganzen ist es vollbracht, wollen wir nicht kleinlich sein.

Die Evolution ist vorbei, ich bin da!

Wenn man denkt, wie das früher zuging. Da waren alle Menschen noch schwarz-weiß, sahen komisch aus und wackelten wie aufgezogen durch die Gegend. In den 80ern ist auch noch mal irgendetwas ganz stranges (so sagte man damals) passiert. Lag wahrscheinlich an Reagan, Thatcher und dem Peter Dingens, der Formel 1 moderierte (die Frisur!), danach aber wurde die Welt modern und glitt auf lautlosen Kufen durchs All und tut es bis heute und könnte auf diesem Höchststand den totalen Stillstand ausrufen und endlich Ruhe geben.

Tut sie aber nicht. Partout kaputt gehen möchte sie, unter Spielkonsolen und voll schönen Dingen begraben. Im überheiteren Krisenloop chong chong chong dreht sie sich in rasender Ausgelassenheit und blindem Übermut, dass es die Ecken abschlägt bei jeder Runde, wie ein Klapptisch auf´m Kopf und immer round about in der dunklen Kammer, in der sich schon Mutti schminkte, mit bekanntem Ergebnis, spratzt es die Ecken weg, es splittert, wenn schon nix mehr zu tun ist und die Entwicklung vorbei, das Rad erfunden, sich nur noch dreht, ganz langsam im Wald im Wind, im rostigen Gestern.
Der hüpfende Ball auf dem Wasser, er schwippt und schwappt und schwimmt obenauf und landet doch irgendwann im Magen der Möwe, die daran zugrunde geht und wir mit ihr und am Schluss ist er das Ende der Welt Menschheit. Ein kleiner Plastikball.

Wer hat´s erfunden?

Den Kopp unter´m Tisch oder den Spiegel vor´m Bauch und dann durch die Wohnung getapst, die Zimmerdecke spiegelt sich im Spiegel (logisch) und man schaut unentwegt hinein, hält sich das Teil mit beiden Händen vor den Bauch, wie ein Tablett, klettert über Lampen und Kabel und spaziert so aus dem Haus, ohne Schuhe, sieht ja keiner. Ganz vorsichtig, damit man nicht stürzt, stelzt man ins Treppenhaus, die Stufen von obendrüber hinab, Schritt für Schritt, mit Maß und Würde, als trüge man einen Reifrock oder eine Schleppe und ginge zum Altar, die spitze lange Scherbe im Bauch immer vor Augen, ohweh, und vorbei wäre der Gipfel der Evolution – welche Verantwortung man trägt! – und dann an der Türe, nachdem man endlich den vollgesprayten, nach Gras und Pisse stinkenden Hausflur durchquert, die letzte Stuckrosette mit einem Satz übersprungen hat- obacht!-  trete ich auf die Straße. Ich schreite mit geradem Rücken, den Walzer im Ohr, und
sehe,
sehe,
sehe: den HIMMEL,
so blau und weit (el cielo es azul) und mache einen großen Schritt, einen Satz, hart wie Stein unter den Füßen, laufe durch das Blau, den Himmel, das Universum. Ich bin ein Engel oder bin ich schon tot?