Was ich so schreibe wenn ich schreibe, fragt die Griechin und ich weiß nicht was ich sagen soll, um nicht Autobiographisches sagen zu müssen und den Eindruck zu erwecken ich hielte mein mediokres Katatstrophenleben für interessant genug, um schon jetzt, quasi mittendrin, meine Memoiren verfassen zu müssen.
Ich schreibe auf, was um mich herum geschieht, könnte ich antworten, als wäre ich eine veritable Chronistin und nicht bloß ein um sich selbst kreisendes Kind, für immer gefangen in einem posttraumatischen Universum aus Gewalt, Verwahrlosung, Dünkel und Dunkel.
Und während ich überlege, wie sich Kern und Inhalt meiner Texte beschreiben ließen, fällt mir wieder der Bursche ein, dem ich einst von dem Überfall im Park erzählte und dessen Mundwinkel angewidert zuckten, während ich sprach. Als ich fertig war schaute er mich eine Weile eindringlich an, schien nach den passenden Worten zu suchen, um mir schließlich in sebstbesoffener Großzügigkeit seinen alles verzeihenden Segen zu geben. Die meisten Männer würden sich jetzt von mir abwenden, sagte er mit langem Hals und redlichem Gesichtsauadruck, er aber hielte mir trotz meiner Beflecktheit die Treue.
Es gibt aber auch nette Männer, scherzen die Griechin und ich, nachdem wir uns über keuchende Jogger unterhalten haben, die ramboartig über Gehwege und durch Parks pflügen,
aber die bleiben Zuhause. Allein.