Als der erste Tropfen Regen auf den trockenen Asphalt fällt, denke ich an den Moment, als ich meinen Hund am Flughafen in Düsseldorf in Empfang nahm und ob der Verantwortung, die ich im Begriff war zu übernehmen und der Rührung, die mich angesichts dieses klapprigen struppigen Tieres ergriff, zu weinen anfing.
Carolina hatten sie den kleinen Welpen, den sie auf der Straße gefunden hatten, genannt, und ihn sodann in eine sogenannte Perrera, eine Tötungsstation gebracht. Dort war es üblich die Tierboxen mit einem harten Wasserstrahl zu reinigen, während die Insassen sich verängstigt in eine Ecke ihres Gefängnisses drückten.
Und so kommt es, dass mein Tölchen eine beinahe unüberwindbare Abneigung gegen Wasser hat und dieses in jeder Form scheut. Selbst dem Wassernapf weicht sie aus, so dass ich ihrem Futter Wasser beimischen muss, damit sie nicht verdurstet.
Sie möchte außerdem keinesfalls gewaschen werden und wälzt sich unmittelbar nach jeder Dusche im Dreck, bis sie wieder staubgrau ist. Bei Regen weigert sie sich, das Haus zu verlassen.
Nur in den bayerischen Bergsee läuft sie zumindest bis auf Kniehöhe hinein. Doch der ist weit weg und die heimischen Gewässer sind ihr nicht geheuer.
Aus Liebe zu meinem Tölchen sitze ich deswegen heute, am Sommeranfang mit ihr in der Wohnung, statt die Fête de la Musique zu besuchen, denn es regnet. Doch der Duft der Stadt weht durch die geöffneten Fenster herein und wir lauschen dem Schwipp-Schwapp der Waschmaschine, die Runde um Runde ihre Arbeit tut und uns in wohlig duftende Geborgenheit lullt.
Happy Sommeranfang allerseits!