Hätten wir Trump erahnt, wir hätten Bush geliebt.
Kurz vor Jahresende noch ein paar Kalendersprüche ins Blog hinein tippseln, in der melancholisch-nüchternen Gewissheit nie wieder an die Formulierkraft vergangener Tage heranreichen zu werden, weil der Druck im Kessel fehlt und die Kiesel im Flussbett glatt gerieben sind. Auch die Leidenschaft, (die Leiden schuf) hat sich in Krähenliebe und andere kleine Freuden gewandelt. Je toter die Lenden umso lebendiger die täglichen Rituale und die altbewährten Freundschaften.
But never underestimate a stillgelegte Schacht or Bergwerk.
Im Januar dann Neustart.
Im Augenblick fühle ich nichts als verhaltenes Interesse an dem was auf mich zukommen mag. Das ortlose Zwischen-den-Jahren findet sein Echo auch in meinem Gemüt. :Schwapp, schwapp.
Heute nun der zweite Versuch dem Kanzler die Herz-Untersuchung angedeihen zu lassen. Ich hoffe auf gutes Gelingen und beste Ergebnisse.
Der Kanzler selbst räumt ein, die Untersuchung unbedingt noch in diesem Jahr absolvieren zu wollen, um nicht so lange auf die Rückerstattung der Kosten durch die Privatversicherung warten zu müssen.
Die Schwester sagt: alles halb so wild.
Eine Rotte von Hypochondern sind wir. Schwierige Patienten, die jammern, wenn´s harmlos ist und tapfer sind, wenn´s um Alles geht.
Aber Vorhofflimmern bleibt Vorhofflimmern und Stenosen Stenosen.
Schlauer wird es heute nicht mehr
Meine Haare sind meanwhilst übrigens auf weit mehr als einen halben Meter herunter gewachsen. Eben noch Pixiecut fließt dunkel jetzt es über Schultern und Rücken. Jeder Milimeter durchlebte Geschichte. Irgendwann werden sie fallen. Heute jedoch nicht.
In diesen Tagen musste ich ganz unerwartet an einen Menschen denken, der lange schon aus meinem Leben und meinem Blickfeld verschwunden und wahrscheinlich längst ertrunken ist. Dieser erzählte mir einmal von einer äußerst ekelhaften Bestattungszeremonie, an der er tatkräftig teilgenommen hatte und deren Beschreibung sich für alle Zeiten in mein Gedächtnis gebrannt hat. Manche Bilder sind auf ewig mit den Menschen verknüpft, die sie einem irgendwann einmal präsentiert haben.
Die Malerin beispielsweise muss jedes Mal, wenn die Rede auf meine Bekannte kommt, daran denken, wie diese uns irgendwann von einer nicht näher benannten Freundin berichtete, die sich zu fortgeschrittener Stunde und unter dem Einfluss alkoholischer Getränke, dazu hatte verleiten lassen gegen Entgelt -coram publico – intimste Stoffwechselvorgänge auf dem Küchentisch zu verrichten. Fünfzig Euro soll sie dafür erhalten haben, sagte die Bekannte, nichtahnend, dass dieser Makel nun ihr, als Überbringerin der Kunde auf ewig anhaften und schließlich sie zur Frau auf dem Küchentisch werden lassen würde.
So geht das und was immer schon galt gilt natürlich weiterhin: hüte deine Zunge.
Beim Einschlafen frage ich mich, ob irgendwer noch gucken schreibt, oder ob längst schon kucken dass Sprachruder übernommen hat.
Als Kind störten mich solche Worte, die sich anders schrieben als man sie aussprach. (Gucken, wer sagte jemals und allen Ernstes gucken?). Erst später Begriff ich es als Weihe, die einem zu gegebener Zeit (Kreuzworträtsel) zum Vorteil gereichen konnte, zwischen offensichtlichem und tatsächlichem unterscheiden gelernt zu haben.
:Libyen und Schlämmkreide