An einem Nachmittag im September nahm ich eine ausgiebige Dusche, setzte das winzige Bad unter Wasser, warf meine Schmutzwäsche auf den Boden und eilte nach draußen, in die letzten Sonnenstrahlen des goldenen Spätsommertages.


Als ich bald darauf zurück kehrte, erwartete mich eisige Kälte, und gleich am nächsten Morgen schnürte mein Besuch, der bei seiner Rückkehr von einem Ausflug das unaufgeräumte Bad vorgefunden hatte, erst seine Schuhe und dann sein Bündel und reiste ob dieser Respektlosigkeit ab.

So war das damals.

Die Mutter der Tischlerin ist bereit zu sterben. Der Tumor wächst und über die Narbe am Kopf wird kein Haar sich mehr legen. Vielleicht sollte sie die verbliebenen färben, zum ersten und letzten Mal im Leben. Grün zum Beispiel?
Oder besser nicht, weil Zurechnungsfähigkeit noch eine entscheidende Rolle spielen könnte beim Gespräch mit dem Arzt und der Bitte um seine Unterstützung?

Ich rufe jetzt den Bestatter, sagt die Mutter manchmal und steht auf. Aber Mama, sagt die Tischlerin dann, das geht nicht, du bist doch noch gar nicht tot!

Ach ja, richtig, antwortet die Mutter und setzt sich auf´s Sofa. Beide lachen.
Es sind schöne letzte Wochen mit der Mutter. Die Tischlerin ist glücklich, bei ihr sein zu können.