Welpi im Lastenanhänger gehe ich die Straße hinunter. Eine Frau mit Rad und in Hotpants unterhält sich mit zwei Tüpen auf einem Balkon im ersten Stock. Um an ihrem Bike vorbei zu kommen, müsste ich über den zugekoteten Streifen neben den Gehwegplatten ausweichen, was ich vermeiden will. Also sage ich (zugegebenermaßen ein wenig spitz): Hallohallo, kann ich mal vorbei, bitte.
Hallohallo, äfft sogleich die Frau mich nach und bewegt sich, nach einem herablassenden Seitenblick, eine gnädige Handbreit nach vorn, was mir agesichts der Größe des Hundetransporters genau gar nichts nützt.
Genervt schlängele ich mich also, mitten durch den Hundeabort, an ihr vorbei und sage: Sehr witzig.
Dies wiederum ruft subito das ranghöhere Männchen auf den Plan, welches vom Balkon herünter röhrt: Wie breit muss denn ein Gehweg sein, damit er dir genügt!
Die Frau lacht und mein Mund öffnet sich und antwortet: Halt die Fresse, du Erbe.
Darüber lacht nun die Feuerwehrfrau, die sich hinter mir an der Frau vorbei gedrückt hat und jetzt wieder neben mir läuft. In einer unabgesprochenen Choreo schreiten wir gemeinsam die Straße hinunter, strecken unsere Arme und dann die Mittelfinger in den sommerblauen Himmel, wundern uns über uns selbst und freuen uns insgeheim über die spontanprolettige Wehrhaftigkeit unserer alten Tage.