
Geknabbel find ich gut. Als Wort, wie das Geknabbel daselbst.
Super finde ich auch Bakenbardy. Ein russischer Germanismus für Koteletten, die Gesichtsklettbänder des Herrn (des Mannes also, nur manchmal die eines Gottes).
Ich stelle mir vor, dass ich aus lauter Gummischichten bestehe (bestünde), stramm umeinander gewickelt zu einem Ball und ummantelt von unverwüstlichem Hartplastik. Würde diese äußere Schicht durchbrochen, platzte das ganze Weiche nach außen, mit einer Wucht, die Tauben tötete.
Ein gesprengter Staudamm.
Ist doch nur Wasser, wenn ein Baby weint.
Ich weiss gar nicht wohin mit diesem Gefühl.
Ist niemand da, der es haben will und es ist keines zum selbst behalten.
Ich weiss gar nicht wohin mit meiner Liebeswucht.
Es ist niemand da, der sie haben möchte und es ist keine, die für ein Haustier oder eine Freundin geeignet ist. Große almodóvar´sche Weltumarmung mit Schluchzen und Hingabe. Wer will schon sowas.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen möchte und es ist niemand da, der es mir erklären könnte, nicht einmal ich selbst.
Ich weiss gar nicht, wer das hier lesen sollte, wo ich selbst nicht mal weiss wie mir ist.
Bakenbardy, Tankestelle, sowas denke ich, wenn ich unter der Dusche stehe, das weiche Wasser mir über das Gesicht läuft und läuft den Hals herunter und schäumend um den Abfluss kreist und ich immer nur denke: Bakenbardy.
Schöne Männerhände, denke ich dann. Männerhände, die den nassen Körper entlang kurven und die Tropfen von der Haut wischen. Ein Bakenbardy, der sich langsam die Beine entlangkratzt von den Füßen bis zur Hüfte und in der Achselhöhle nach seinesgleichen sucht, es aber nicht findet. Doch es klettet, dort wo es soll. Auf die gute, alte wunde Weise.
Ah, Bakenbardy. Sommer halt.
Bild: diadà, flickr
Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0