Nein, ich bin nicht traurig, oder schlecht drauf, nur weil ich düstere Mord- und Sterbegeschichten schreibe.
Ich bin, ganz im Gegenteil, überaus beschwingt. Gut drauf. Froh.
Jugend ist halt Rausch ohne Wein, wie mein Vater uns früher mit auf den Weg gab.
Gesoffen haben wir trotzdem, aber gebraucht hätten wir es nicht.
Jedenfalls nicht für die Fröhlichkeit. Eher für die Hemmungslosigkeit.
Irgendwie wollte man doch auch seine Unschuld loswerden. Das unbenutzte Leben besudeln.
Sich mal frei machen.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn ich hier also ständig über Katastrophen berichte, dann geschieht das zum Einen, weil es meine ureigene Aufgabe als Katastrophenchronistin ist, zum Anderen, weil ich mir so die Zufahrt zur Fröhlichkeit frei schaufele.
Hinsetzen, schreiben, noch einmal durchleiden, und weg ist der Gram.
Alles schön zu den Leserinnen und Lesern rüber schieben.
Melancholisch bin ich, das schon, aber das ist ein Wesenszug.
Der beste Schutz gegen Verzweiflung und Verbitterung.
Jedenfalls für mich.
Außerdem ist Herbst, und heute Nacht endet die Sommerzeit.
… die Zufahrt zur Fröhlichkeit freischaufeln ….
Du willst eine Katastrophenchronistin sein?
Ach was.
Du bist eine Katastrophenpoetin.
Weiterschaufeln. Please ;)
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Ay ay, Ma´m!
Musste übrigens an unseren Kommentar-Dialog kürzlich denken.
Du machst das doch auch so. Alles abwerfen und danach quietschfidel durch den Tag spazieren.
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Stephen King schreibt seine Schauermärchen, um selbst nicht verrückt zu werden..;-)
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Verstehe ich sehr gut.
Der Unterschied: bei mir sind es keine Märchen, sondern die buchstabengetreue Wahrheit.
Das Aufschreiben hat was Therapeutisches.
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also ich habe – in meiner jugend – so ab 16 – immer gesoffen, weil die lage, in der ich mich gewzungener maßen befand (aufoktroyiert) nicht meine eigene wahl war. es war echt unglaublich beschissen – meine lehrzeit, der wegzug mit ende 15 – alleine, 360 km weit weg von allem vertrautem. und die lehre war die hölle!!!!! und das feuerwasser schmeckte und befreite…………….uns spülte so manche widerlichkeit einfach weg. vor allem gemeinsam feiern…….und mit leidens/lehrgesellen ablästern……..hilft gegen die ungerechtigkeit, die wir erleiden mussten………tja – wie sagte mein vater immer so schön:
lehrjahre sind keine herrenjahre. so ein scheißspruch – sie sollten aber auch nicht in sklavenjahren enden……………typischer patriarcht und despot. nun ist das schöne: ich kann mich gegen solche leute wehren!!!!!
jetzt trinke ich, wenn ich fröhlich bin, gut drauf oder einfach so.
aus gram schon lange nicht mehr. bringt nämlich nix – außer fetten depris. nein danke!
aber wie gesagt, ich kenne es auch anders……..
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Zum Glück hat sich alles gefügt, und es geht dir heute gut.
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Spannend. Ich glaub, bei mir ists eher umgekehrt- mein Blog ist lustiger als ich selbst. Die Fröhlichkeit ist prinzipiell da, wird aber durchs schreiben erst real. Oder so. Ich glaub, da muß ich nochmal drüber denken … ;-)
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Auch interessant. Du schreibst dich also in Laune.
Ich bin im Alltag oft ziemlich albern und lache viel.
Davon kommt hier wohl nicht so viel an.
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Doch.
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Juchhu!
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Ja bei Deinen launigen Katastrophen- und Mordgeschichten kann man nur fröhlich durch die Welt spazieren.
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Oder? Da weiß man zu schätzen, was einem alles erspart bleibt.
(Das war nicht ironisch gemeint, oder?)
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Seitdem ich schwedische Krimis mit einsamen Häusern kennengelernt habe bin ich auf froh in der Stadt zu leben.
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