Herrenjahre

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Nun lese ich (via Frau meertauhier und dort endlich, nach langem mal wieder etwas über die Wechseljahre (usually known as: älter werden), ein Thema, so unbeliebt und tabu, wie die Verdauungsturbulenzen nach Genuss von Sauerkrautsaft oder Brottrunk.

Wechseljahre, sind ja eigentlich nichts anderes als Pubertät rückwärts, wenn man es hormonell betrachtet, wobei das schrittweise Erblühen gesamtgesellschaftlich wohl eher als ein Upgrade verstanden wird, während die Wechseljahre, das farbenfrohe Verblühen, dir Stück für Stück die schillerndern Orden von der Brust reissen.

Über Leute, die sich selbst zitieren, muss ich zwar immer ein wenig lächeln, dennoch tue ich es jetzt auch:

Wechseljahre sind keine Herrenjahre,

beliebe ich nämlich immer dann zu sagen (und komme mir dabei sehr originell vor) wenn sich hier und dort die ersten Veränderungen am geschmeidigen Elfenleib zeigen, wenn ich auf einmal nachts nicht so gut schlafen kann, wenn die Stimmung scheinbar grundlos wackelt, oder wenn bei Karstadt an der Kasse plötzlich ein Heißluftfön meinen Kopf wegschmort und erst aufhört, nachdem ich sämtliche Einkäufe ins nächste Regal gestellt habe und flugs ins Untergeschoss zu den Gefriertruhen getürmt bin.
Das ist mir bisher zum Glück erst ein Mal passiert, vielleicht war´s auch bloß ein Infekt, ich lese aber, dass das noch mehr werden könnte. Und dann? Kühlpacks für unterwegs?

Was da sonst noch auf mich zukommt, kann ich schwer einschätzen, redet ja fast niemand drüber, aber das Ende der Ära des Frauenzubehörs scheint mir immerhin ein echter Gewinn zu werden.

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Übrigens: einer Frau über 40/ 50/ 60 zu sagen, dass sie für ihr Alter gut aussieht, ist wirklich ein ganz, ganz dummes „Kompliment“. Für was sollte sie denn sonst gut aussehen? Für ihr Geschlecht, ihr Sternzeichen oder für  ihre Einkommensklasse?

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Altern Männer irgendwie schöner?

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Dieser Zug endet hier.

Bild: diadà, flickr
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