Bei der lieben Liisa stieß ich auf 1000 Fragen an dich selbst.
Ursprünglich stammen diese Fragen aus dem (mir bislang) unbekannten Flow-Magazin und Beyhan hat daraus eine PDF-Datei gemacht.
Nachdem ich im letzten Jahr aus diversen Gründen sehr wenig Energie für dieses Blog übrig hatte und die Kommunikation mit den Leserinnen und Blogkolleginnen beinahe zum Erliegen gekommen ist, will ich nun, ehe die große Sommersause und das wetterbedingte Schweigen mich wieder verstummen lassen, gerne ein bisschen plaudern und ich hoffe die werte Leserinnenschaft plaudert mit.
Fangen wir einfach mit den ersten 20 Fragen an und schauen wir wie es uns gefällt:
1. Wann hast du zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht?
Gestern. Innerhalb von 12 Stunden habe ich ca. 50 % meines Hausrates verschenkt. Premiere.
2. Mit wem verstehst du dich am besten?
Ich habe sehr unterschiedliche Beziehungen zu sehr verschiedenen Menschen und ich verstehe mich mal mit dem Einen und mal mit der Anderen besser.
Ausreichend Abstand zwischen mir und meinen Mitmenschen ist mir wichtig. So lässt sich besser aufeinander zugehen. Ich glaube am konstantesten verstehe ich mich mit meinem Hund. Den hab ich immer, wirklich immer gerne um mich herum.
3. Worauf verwendest du viel Zeit?
Aufs Schreiben, Lesen, Hören, Schauen, Kaffeetrinken, Spazierengehen und Schlafen. Außerdem leider auf Büroalltag, auf die Versorgung der kranken Tiere und auf den niemals abreissenden Ärger mit der Behörde.
4. Über welche Witze kannst du richtig laut lachen?
Über meine eigenen. Vor allem, wenn ich nachts im Bett liege und mir etwas Lustiges einfällt. Überhaupt bin ich in der Horizontalen noch viel alberner als so schon.
5. Macht es dir etwas aus, wenn du im Beisein von anderen weinen musst?
Nein. Wenn ich weinen muss, bin ich so von einem Gefühl überwältigt, dass keine Kanäle frei sind, mich zu schämen oder mir Gedanken zu machen darüber, was andere vielleicht über mich denken könnten.
6. Woraus besteht dein Frühstück?
Cappucino
7. Wem hast du zuletzt einen Kuss gegeben?
Bussi: Dem Unterfranken zum Abschied.
Kuss: dem Bekannten, als er noch bei mir war.
8. In welchem Punkt gleichst du deiner Mutter?
Ich werde wütend, wenn ich Angst habe. Manchmal werde ich auch wütend, wenn ich traurig bin. Ich bin leider zu oft zu wütend.
9. Was machst du morgens als Erstes?
Hund und Katz mit Medikamenten versorgen.
10. Kannst du gut vorlesen?
Nein. Ich berserkere durch den Text, schlucke Punkt und Komma, galoppiere über die Pausen hinweg und halte erst inne, wenn ich auch den letzten Buchstaben in Rekordzeit ausgespuckt habe. Trotzdem lese ich dem Pferdemädchen oft vor. Manchmal sogar ein ganzes Buch. Sie ist mein Tempo gewöhnt und beschwert sich nicht.
11. Bis zu welchem Alter hast du an den Weihnachtsmann geglaubt?
Ich habe immer nur an das Christkind geglaubt: Der Weinachtsmann war sein menschlicher Dienstbote, sein Helferlein. Das Christkind hab ich eines Tages beim Geschenke verpacken erwischt, da war ich in der ersten oder zweiten Klasse.
12. Was möchtest du dir unbedingt irgendwann einmal kaufen?
So richtig unbedingt muss ich mir gar nichts kaufen. Ein Bungalow aus Beton mit vermoostem Patio, ein Garten ringsum und ein Fluß bzw. die Berge nicht weit, das wär schon schön. Wird aber nie sein und wahrscheinlich ist die Idee sowieso berückender, als die Realität je sein könnte.
13. Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?
Ich wäre gerne überlegter, ruhiger, besonnener. Aber dann wäre ich ja nicht ich und nicht ich zu sein, würde das Ich, das ich jetzt bin, nicht wollen.
14. Was ist deine Lieblingssendung im Fernsehen?
Ich schaue kein Fern.
15. Wann bist du zuletzt in einem Vergnügungspark gewesen?
Da ging ich noch zur Grundschule. Taunus Wunderland.
16. Wie alt möchtest du gerne werden?
Kommt auf meine Tagesstimmung an. Vergangene Nacht beim Einschlafen, war ich so angenehm entspannt und aufgeräumt und leicht, dass ich dachte , so ließe sich sterben. Heute aber fühle ich dieses wunderschöne Leben und wünsche mir noch mindestens ein halbes Jahrhundert Zukunft.
17. An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?
An eine Reise mit meinem 7-Tonner, bei der wir zwei Wochen erfolgreich vor dem Regen flohen und jede Nacht an einem anderen Fluss oder am Waldrad schliefen, die Schiebetüren zum Panorama hin geöffnet. Natur, Natur, Natur und keine Menschen außer uns. Das waren sehr glückliche Tage.
Ansonsten denke ich vor allem mit Wehmut nach vorne und freue mich schon unbändig auf meinen Sommermonat in den Alpen.
18. Wie fühlt sich Liebeskummer für dich an?
Allein das Wort sagt schon, wie falsch das ist: Liebe und Kummer gehören nicht zusammen. Wenn sich diese beiden Gefühle mischen, tut es sehr weh und ich fühle mich schrecklich leer und wund.
19. Hättest du lieber einen anderen Namen?
Nein. Ich hab viele verschiedene Kosenamen. Sie decken das ganze Spektrum von niedlich über peinlich bis lässig ab. Bin zufrieden.
20. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?
Ich glaub ich hab noch nie „an mir selbst“ gewzeifelt. Ich weiß nicht genau, was Selbstzweifel sind (huch, gibt´s mich wirklich?). Unzufrieden bin ich öfter mit mir, und manchmal bereue ich Dinge, die ich getan oder gesagt habe und nehme mir vor, es beim nächsten Mal anders und besser zu machen. Meist scheitere ich allerdings an meiner Impulsivität.
We live, we learn.
Und Ihr so?
Uh. Taunus Wunderland. Ich wollte unbedingt hin als Kind. Irgendwann hatte ich meine Eltern so weit, aber dann fand ich es schäbig und enttäuschend.
LikeLike
Ging mir ähnlich. Ich wartete auf Wunder und sah eine provinzielle Kinderbespaßungsstätte (was Erwachsene so für Kinderspaß halten).
LikeGefällt 2 Personen
Ideen sind berückend, in der Tat!
Gruß von sehr gern lesender Sonja (das hier, wie auch bei charming qu….)
LikeLike
Ach, das freut mich. Umgekehrt geht es mir genau so. Lese immer gerne bei Dir.
LikeLike
Hach! Das freut mich, dass Du Dich auch an die Fragen wagst. Bin sehr gespannt auf weitere Antworten von Dir! Aber bitte, dieser Kommentar soll keinen Druck aufbauen. Ich weiß ja auch noch nicht, wie weit ich komme.
LikeLike
Ich finde das ganz unterhaltsam. Wir können uns ja so viel Zeit lassen, wie wir wollen.
Mich hat übrigens beeindruckt, dass Du noch nie Liebeskummer hattest. Was für ein Segen.
LikeLike
Vielleicht liegt es daran, dass ich mich generell einfach nicht so schnell verlieb(t)e, wie manche andere. Bzw. der Kopf immer stärker war, wenn sich z.B. rausstellte, dass jemand, in den ich mich gerade zu verlieben schien, bereits vergeben war, dann war’s das. Kein weiteres Verlieben meinerseits. Bei mir hat das funktioniert. Ich weiß aber, dass es vielen anderen nicht gelingt. Vielleicht ist es auch eine Hormonsache, warum es manchen gelingt und andere alle naselang in neuen Liebeskummer fallen.
LikeLike
Mit dieser Seilbahn bin ich kurz nach ihrer Eröffnung gefahren, kam mir gleich sehr bekannt vor, das Foto. Wir standen in Reihen und Schlangen in einer riesigen Eingangshalle und es ging im Schneckentempo vorwärts, ich, einen Kopf größer als jeder Kolumbianer, war Zootier und fühlte mich auch so. Selten, etwas so Unangenehmes erlebt…
LikeGefällt 1 Person
Da warst Du? Schön wimmelig sieht es aus, finde ich.
Wenn man sich sehr stark von der Menge unterscheidet wird man leider angestarrt. Ich würde sagen, das ist ein universelles Gesetz. Leider.
LikeLike
Interessante aber nicht ganz überraschend antworten von dir. Also zumindest wenn man schon länger hier liest.
Nur das mit den Selbstzweifeln mache mich stutzig.
Mir selbst wäre es zu billig damit mein schreiben wieder zu aktivieren. Dann lieber Zombie.
LikeGefällt 1 Person
Der Reihe nach: wieso macht Dich das mit den Selbstzweifln stutzig?
Und: zu billig, icke?
LikeLike
Neee. Icke. DU schreibst ja wenigstens regelmäßig.
Weil ich nicht acht hätte, dass dir selbsttätig fremd sind. Nicht bei der Behandlung in der Vergangenheit.
LikeLike
Ich glaub ich weiß einfach nicht genau was das Wort meint. Der Bekannte hätte es mir sicher gut erklären können. Vielleicht ruf ich ihn mal an und frag nach.
Wär schön Du würdest auch wieder zum Schreiben finden. Geht es Dir denn gut?
LikeLike
Für mich meint es, das eigene Handeln und die eigene Wirklichkeit in Zweifel ziehen. Besonders dann anzuwenden, wenn intrinsisch Diskrepanz entsteht und das „eigene Selbst“ für fehlerhaft und abzulehnen empfunden wird. Also im Grunde das, was die Mutter deiner Geschichten ihrer Umwelt antat.
Und wie an anderer Stelle erwähnt. Ditt schreiben kommt wieder.
LikeGefällt 2 Personen
So gesehen besteht mein ganzes Leben aus Selbstzweifeln. Als Kind einer Borderlinerin hast Du nie Boden unter den Füßen und kennst Deinen Platz in der Welt nicht. Ich hätte dieses Gefühl eher Unsicherheit genannt, kein Vertrauen haben können.
Und zum Schreiben und dem wichtigen Rest: schön!
LikeGefällt 1 Person
Ein irres Bild. Macht einen nervös beim Draufschauen. Einstürzende Linien, grelle Farben. Was für ein Durcheinander. Hat das was mit dem Text zu tun? ;-)
Und Zweifel an mir selbst? Jeden Morgen: Bin ich das, dem das alles passiert und wieso?
LikeGefällt 3 Personen
Ich fand das Bild so viefältig und wimmelig. Passend zu 1000 Fragen.
Diese Selbstzweifelsache ist mir als Gedanke nicht vertraut. Muss mal drüber nachdenken.
LikeGefällt 1 Person