Während ich über mögliche Zusammenhänge und die Verbindungen zwischen Innen und Außen nachdenke, schlafe ich wieder ein. Sogar auf der Toilette nicke ich weg und beim Erwachen dröhnt der Kopf und es hämmert hinter der Schläfe. Auch das linke, das gute Auge will nicht mehr richtig. Milch tropft von den Wimpern auf die Netzhaut und verläuft zu einem opaken Film, der sich nicht wegblinzeln und nicht einmal wegbeten lässt. Zwei heiße Fäuste drücken unterdessen meine Nieren zusammen, der Gaumen ist wund und auf dem Brustkorb kauert ein düsterer Alb. Benommen bin ich und immerzu müde, so müde, todmüde. Ein Krieg tobt in mir. Läuse und Flöhe, der Kolibri auf dem Alexanderplatz. Hätte ich das früher gewusst.
Für die Katzen findet sich möglicherweise ein neues Zuhause. Unfair, sagt der Weltenreisende. Die Kaiserin, selbst eine Gegnerin der Monarchie, torkelt davon und sackt knappe hundert Schritte entfernt zusammen.
Mein Tölchen will ich versuchen zu behalten. Wie lange ich das noch schaffe, weiß ich nicht.
Die dringendsten Pflichten erledige ich in den kurzen und unvorherseh- und -sagbaren Zeitfenstern, in denen ich mich stark genug fühle. Manchmal, so wie heute, mache ich sogar einen kleinen Ausflug in den benachbarten Bezirk, doch dann wieder bin ich zu kraftlos, um überhaupt nur zu essen und zu trinken.
Am Dienstag darf ich endlich den Superspezialisten konsultieren, Monate habe ich auf diesen Termin gewartet. Ich hoffe, ich verschlafe ihn nicht in der S-Bahn, auf dem Weg ans andere Ende der Stadt.
Fangt bloß keinen Krieg mit Euch selbst an. Ihr zieht immer den Kürzeren.
Ach Du liebe Zeit, das liest sich ja fürchterlich!
Der Superspezialist …. möge er Hoffnung auf Bessserung dieses Zustandes geben können!!!!
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und wieder frage ich mich beim Lesen: Was ist nur los mit/in tikerscherk?
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krieg gegen dich selbst.
Liebe Tikersherk, irgendwie möchte man ja einen Tipp geben, um die eigene Hilflosigkeit nicht zu fühlen. Mein Tipp: Googel doch mal SpenglerSan. Eine Berliner Freundin (freilich mit anderer auto-immun-Erkrankung) schrieb mir über ihre Leidensgeschichte (Polymyalgia):
..
„Ich habe ja nach langer Odyssee– durch 5 schulmedizinisch anerkannte Rheuma-Basismittel
ein Mittel „geträumt“, das ich jetzt nehme Spenglersan R,— in wechselnder Verbindung mit Spenglersan G und T.
Und: ich muss weiterhin Cortison nehmen, sonst ist die Polymyalgia sofort wieder aktiv.
Aber ich lerne immer mehr mit dem Rheuma zu leben und selber die Medikamente einzusetzen.
Nach Wirbelbrüchen musste ich fast 3 Monate täglich Opiumhaltige Schmerzmittel nehmen.
(Die Schmerzen sind peitschenartig und nicht aushaltbar,)
Aber seit 3 Tagen bin ich nun schmerzmittelfrei —JUHU !!!!!
Die Spenglersangeschichte kam so : in Studentenzeiten hatte mir meine Tante oft Spenglersan G gegeben, wenn ich mal wieder einen Infekt hatte. Es half immer prompt ! Das Ganze hatte ich vergessen und wachte nun eines morgens mit dem Wort „Spenglersan“ auf ( dachte erst : jetzt spinne ich !!) recherchierte und sah, dass es das tatsächlich immer noch gibt. Gegen Rheuma als Spenglersan R.
So habe ich einfach ausprobiert.Und es funktioniert !
Meine Rheumatologin, Fachärztin, stramme Schulmedizinerin, die andere Rheumatologen ausbildet, war erstaunt, meinte aber “ so etwas gibt es“ ( über mein „Träumen“) und : “ machen Sie einfach…“.Auch meine Hausärztin ist einverstanden und sehr angetan.
Bei meinen 5 Klinikaufeinthalten in 13 Monaten hatte meine Rheumatologin eben selber erlebt, dass ich auf die sämtliche Basismuittel nur katastrophal mit Fieber,Schüttelfrost und schlimmsten Allergien und dann auch mit extrem verändertem Blutbild reagierte — es bestand plötzlich sogar der Verdacht auf Leukämie—aber :alles war medikamentenbedingt.
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Ich bin hingerissen von der exquisiten Sprache. Aber auch aus der Ferne davon, was vorgeht.
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Liebe Tikerscherk, das hört sich furchtbar an. Ich weiß nicht, woran du leidest, aber gibt es denn bis zu deinem Termin beim Superspezialisten keine Möglichkeit der Linderung, keinen anderen Arzt, der dir helfen kann? Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass es bald wieder aufwärts geht.
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Mein Mitgefühl, liebe Tikerscherk. Der Superspezialist wird sicher helfen können
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Alles Gute Dir! Viel Erfolg am Dienstag!
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Puh, das wird ja immer schlimmer, hoffentlich kann der Spezialist das Blatt wenden. Ich wünsche dir das so sehr!
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Das tut mir sehr leid für Sie, dass es Ihnen so elend geht. Ich hoffe, der Superspezialist kann Ihnen helfen.
Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, die Ankunftszeit der S-Bahn vorab online nachzuschauen (oder nachschauen zu lassen) und den Wecker vom Smartphone entsprechend zu stellen, um sicher zu gehen, dass Sie die Station nicht verschlafen?
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Auch ich fühle mich manchmal wie die betagte Dame auf dem Foto. Aber ich bin alt und die Verbrauchserscheinnungen nach einem langen Leben machen sich bemerkbar. Aber Du?
Ich hoffe nur, der Spezialist kann Dir helfen. Das Immunsystem kann unser aller Feind werden. Es ist auch überlasted nach dem wir uns selbst so viel angetan haben. Aber Du?
Aus meiner Sicht bist Du jung und vielleicht kannst Du Deinen müden Körper wieder aufrüsten.
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ich weiß nicht genau, was eigentlich los ist, aber es tut weh, das alles zu lesen.
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Küsschen aus der Ferne und alles Liebe!
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Du armes Tiker, ich wünsche dir, dass es bald bergauf geht. Immer wenn ich am Bahnhof Berkersheim stehe und zum Kirchturm blicke, denke ich an dich.
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Das Tölchen behalten können, dafür drücke ich die Daumen. Solche Liebe braucht der Mensch. Und gute Erfahrungen beim Spezialisten!!!
Zugetan
Sonja
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Eine globale Erholung wünsche ich Dir – natürlich von Spezies begleitet.
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Liebe Tikerscherk,
von deinem Leiden – in der dir so eigenen, wunderbaren Art zu schreiben – zu lesen, berührt mich zutiefst. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt, diese Krise meistern zu können und eine große Portion Optimismus!
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Liebe Tikersherk, ich dachte heute beim Aufwachen intensiv an dich – schicke dir heilende Gedanken!
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