Der Unterfranke ruft an. Ich erkenne ihn am Klingeln.
Was gibt’s!, rufe ich herausfordernd in den Hörer.
Wo bist du?, fragt er.
Wo könnte ich sein?
Weiss nicht.
Rate mal.
Woher soll ich das wissen.
Du hast mich auf Festnetz angerufen.
Sag das doch gleich.
Du Fuchs.
Was machst du?
Ich geh jetzt in den Birkenwald.
In welchen Birkenwald?
…denn meine Pillen wirken bald.
Verstehe.
Und wo bist du?
Das musst du doch wissen, du Fuchs. du hast mich angerufen.
Falsch. Du rufst mich gerade von deinem Handy an.
Verstehe.
Bist du auf der Insel?
Logisch.
Ich komm vorbei.
Na also. Mach hin.
Es gibt kaum etwas Beruhigenderes, als jahrein, jahraus das gleiche Gespräch zu führen.
Hach, und dieser Birkenwald, zum Niederknien…
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Auf manches ist eben Verlass.
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Vertrautheit gibt Sicherheit :-) .
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Fuchs, Hase, da gibts ne Menge Wortspiele, die sich anbieten. Aber tatsächlich mag ich Freundschaften mit festen Handlungsmustern, das wirkt so schön neurotisch…
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Wär ich ga nicht daruf gekommen. Wir sind so in unserem Pfad beim Reden, da übersehe ich glatt jede Wortspielgelegenheit.
Schön neurotisch. Hihi. ich nehme es als Kompliment.
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„Du Fuchs“, auch wenn es hundertmal wiederholt wird, gurrend natürlich, ist das das schönste Kompliment für einen Mann.
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Auch dann, wenn man es mit einem ironischen Lächeln sagt?
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Nein, Männer und Ironie ist schwer. Es muss voller grenzenloser Bewunderung sein.
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Schöne Verständigung unter „schwingenden Seelen“, na ja Kreuzberger Charme eben.
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Kreuzberg und Friedrichsain. Der Unterfranke is ja ein Inselbewohner.
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Halbinsel oder wohnt er auf der Liebesinsel?
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Sagenhafter Dialog!
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