Die Geschichte beginnt mit einem Blutstropfen auf einem blütenweißen Laken. Die kurvige Krankenschwester rügt den jungen Assistenzarzt für sein Missgeschick. Ihre Strenge lässt ihn angenehm erschauern und fortan sucht er bei der Arbeit ihre Nähe.
Eines Tages betreten beide gleichzeitig den Aufzug. Er möchte nach oben, sie ins Erdgeschoss fahren. Und während die Kabine nach unten sirrt, sagt sie spöttisch: Wann laden Sie mich denn nun endlich zum Essen ein, X.
Der Arzt leiht sich Geld und bringt eine Aktentasche voll kleiner Scheine zur Verabredung. Die beiden werden ein Paar.
Nach 10 Monaten wird das erste Kind, ein Mädchen, geboren, das Zweite folgt ein Jahr darauf und das Dritte, der Junge, vergisst im blendenden Licht der Welt für einen Augenblick zu atmen. Ein Zwischenfall, der später Ausgangspunkt einer alleserklärenden Lebensverweigerungstheorie des Jüngstgeborenen werden wird.
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Ich fahre mit der S-Bahn. Ein etwa vierzigjähriger Mann steigt ein. Er sieht verwahrlost aus, seine Kleidung ist schmutzig und die Körperhaltung schlaff.
Der Mann geht von Reisender zu Reisendem, streckt seine Hand aus und bittet um eine Spende. Das Leben habe es nicht gut mit ihm gemeint, sagt er. Arbeitslos, obdachlos, einsam und alkoholsüchtig sei er und Schuld daran habe allein seine Mutter.
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Zwei Mal in meinem Leben hat mein Vater mich geohrfeigt. Das eine Mal nachdem ich mich mit der Hollywoodschaukel überschlagen und mir den Kopf auf den Steinplatten blutig gestoßen hatte. Das andere Mal ergriff mich beim Skatspielen grund- und haltlos ein hysterischer Lachanfall, der kein Ende nahm, bis mein Vater mir ins Gesicht schlug und ich übergangslos vom Lachen ins Heulen wechselte. Ich war sieben und mein Vater 37 Jahre alt.
Ein Jahr später, an seinem 38. Geburtstag, fuhren er und ich mit dem Zug. Er paffte eine Zigarre, blies den Rauch aus dem Fenster und sagte, dass er nun alt, sein Leben versaut und inzwischen zu kurz sei um auch nur eine Langspielplatte auflegen zu können. Er weinte.
Auf unerklärliche Weise war ihm ganz unbemerkt und ohne sein Dazutun ein riesiges Stück Zeit abhanden gekommen und niemals würde er es wiederfinden. Um weiter mit uns Kindern zu den sonntäglichen Jazz-Matinées oder ins Kommunale Kino gehen zu können, wo wir uns als einzige Gäste die Marx Brothers Filme ansahen, hörte er auf zu forschen und die blutigen Präparate veschwanden aus unserem Kühlschrank.
Was man auf der Welt so alles sehen und „ausschlachten“ kann, sogar ohne Leipziger Schreibschule…einfach nur richtig hinschauen und los…Szenen aus dem Leben tauchen auf, ganz ohne Herbeirufung und auch hier: los….Kann halt nicht nur jede und jeder. Das hier ist gekonnt!
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Danke, danke, danke!
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So eine Lebensbeichte einem kleinen Mädchen aufzubürden…naja.
Gehaltvolle Geschichten.
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Wir waren eben alle wie wir waren und sind deswegen so geworden wie wir sind.
Danke schön.
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Was wären wir ohne unsere Schmerzen…
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Es sind Wachstumsschmerzen.
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Wenn sie wirklich zum Wachsen anregen, ja dann…
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Oh ja, das hat sie drauf, die liebe Tiker :-) Wie keine Zweite.
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<3
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Die Schafe schauen richtig unheimlich aus. Vor allem diese Schaf-Schwein-Kreuzung rechts und das dahinter mit dem hinterlistigen Blick *schauder*
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Das Schafschwein ist mein Vater, das Hinterlistige bin ich. Das Versteckte meine Schwester, das Misstrauische meine Muter und das Kleinste mein Bruder.
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Klasse Familienaufstellung
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Ich korrigiere mich. Das abgewandte Schaf ist meine Mutter. Das, das vor ihr steht die Schwester. Der Rest bleibt und stimmt so.
Ich stehe dieser Aufstellerei und insbes. dem Herrn Hellinger sehr skeptisch gegenüber. Letztlich hat er seine Methoden ohnehin bei Frau Satyr abgekupfert. An die kann man sich getrost halten. Aber das ist eine andere Geschichte…
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Huch eine gewöhnungsbedürftige familienaufstellung
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„Hämogoblin“ gelesen und auch mit diesem weniger passenden Titel sehr erfreut worden.
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Danke.
Es ist der rote Blutfarbstoff mit dem alles begann.
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Klasse. Klingt zwar unschweizerisch, trifft aber einfach zu – Klasse!
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Klingt „klasse“ so unschweizerisch? Obgleich meine Großeltern in Engelberg bei Luzern lebten, ist mir das Schweizerische nicht besonders vertraut.
Für mich klingt klasse einfach klasse und ich freue mich sehr darüber. Danke, Barbara!
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