Friede den Hütten und andere Wünsche

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Stucked in the middle of „Ar***f****hausen“

Leute, das waren anstrengende Tage, dabei ist es nur Internet.

Als ich den Text las, der die Welt erschütterte, blieb mir nicht nur die Spucke weg, ich bekam auch Herzklopfen. Wo bin ich hier bloß reingeraten.
Dann kam mein Metzgersgleichnis. Dann Annikas Stoppschild. Schließlich eine Entschuldigung und jetzt scheint alles wieder in Butter.
Erklärungen, Relativierungen, supi.

Pantoufle schreibt bei sich und bezugnehmend auf den ganzen Zirkus über die Umgangsformen, die man erwarten darf und darüber, wie verletzbar man sich macht, wenn man „befreundeten“ Bloggern Dinge über sich preis gibt oder überhaupt nur der Idee verfällt man könne im Internet ein Wohnzimmergefühl pflegen, wo Sitte, Moral und Anstand die gleiche Gültigkeit haben, wie im „richtigen Leben“. Bei charakterfesten Menschen mag man das erwarten dürfen,  aber selbst da bewegt man sich auf dünnem Eis, weil allein die Anonymität des Netzes Birnen durchbrennen und die Regeln und Gesetze des zivilisierten Zusammenlebens außer Kraft treten lässt.
Wer ins Internet schreibt, muss, wie das aktuelle Beispiel zeigt, damit rechnen, dass ihm seine eigenen Worte, sein Vertrauen und guter Glaube um die Ohren fliegen werden. Punkt.
Würde, Anstand, Klickzahlen- sind eine schlechte Kombination. Und raten Sie mal, welche der 3 Zutaten sich nicht mir den anderen verträgt und schon bei leichtem Köcheln anfängt auszuflocken.

Heute soll es hier deswegen endlich wieder mal um  die schönen Dinge des Lebens gehen. Um Kaffee und Kuchen, um Frieden und Freude, um´s Älterwerden und um Schnee.

Heute hätte David Bowie mit mir und Elvis zusammen Geburtstag gehabt. Doch leider soll das nicht sein. Heute ist mein allererstes Wiegenfest ohne Bowie. Elvis ist schon sehr viel länger nicht mehr dabei. Ab jetzt muss ich allein weitermachen. Immerhin liegt Schnee und die Welt ist hell und still und freundlich.

Die Schwester und der Schwager rufen von unterwegs an. Sie kommen von Erfurt und sind  auf dem Rückweg nach Frankfurt. Wir reden über Erfurt, über Land und Leute, auf eine Weise, wie Wessis das zu tun pflegen, wenn sie unter sich sind. Nach 28 jahren gibt es noch immer das Gefühl `hier Westen und dort Osten´, dabei gibt es den Westen ja auch längst nicht mehr.
Der Schwager, ein sehr generöser Mann und steinreich dazu (Villen, Eigentumswohnungen, Sie wissen schon)  fragt mich, was ich mir zum Geburtstag wünsche und mir fällt nix ein. Außer einem elektronischen Halsband für den Hund. Oder einer neuen Waage für den Hund. Oder einem neuen Schlafkorb für den Hund.

Weil es ja aber für mich sein soll und weil mir die Reise an die See zu unbescheiden erscheint, frage ich der Einfachheit halber meine Leserschaft: was soll ich mir bloß wünschen? Bedenken Sie bitte meine protestantische Erziehung: Unbescheidenheit sucks.

Weltfrieden als Wunsch gilt leider nicht, solange das nicht mal in Klein-Bloggersdorf gelingt.

 

 

 

 

 

 

 

 

57 Kommentare zu “Friede den Hütten und andere Wünsche

  1. Es ist immer wieder interessant, was vom Tage übrig bleibt. Offensichtlich Kraftausdrücke und Grundbesitz. Aber jetzt, wo UN-Friedenstruppen das Gelände zwischen Berlin und Schweppenhausen sichern, können wir uns wieder wesentlichen Fragen zuwenden. Du könntest dir eine kleine Städtereise schenken lassen. Es ist schön und man muss es hinterher nicht abstauben. Prag zum Beispiel oder Bamberg, Lübeck und ein Tag am Meer in Travemünde …

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    • Mein Schwager und ich sehen uns alle Jubeljahre mal. Er kann gar nicht wissen, was mir gefällt. Die besten Freunde wissen das kaum. Deswegen bekomme ich jedes Jahr Plastikgodzillas, Plastikmoscheen und andere nützliche Dinge.

      Danke für die guten Wünsche!

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  2. Alle guten Wünsche zum Geburtstag. Wieder einen geschafft, so denke ich.
    So wäre eine sturmumtoste Insel Helgoland doch ganz passend.
    Und wenn es schick sein soll, Sonnenuntergang auf Sylt ist grandios.
    Vielleicht hat er da was oder kennt einen.
    Es gibt übrigens auch zwei Jugendherbergen dort, für günstig.

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  3. Erst das wichtige: alles Liebe und Gute zum Geburtstag!

    Wenn Ihnen die ganze Reise an die See zu unbescheiden erscheint, warum wünschen Sie sich vom generösen Schwager nicht z.B. die Fahrt oder die Miete fürs Haus?

    … oder überhaupt nur der Idee verfällt man könne im Internet ein Wohnzimmergefühl pflegen, wo Sitte, Moral und Anstand die gleiche Gültigkeit haben, wie im „richtigen Leben“. Bei charakterfesten Menschen mag man das erwarten dürfen, aber selbst da bewegt man sich auf dünnem Eis, weil allein die Anonymität des Netzes Birnen durchbrennen und die Regeln und Gesetze des zivilisierten Zusammenlebens außer Kraft treten lässt.

    Zwar länglich, aber nicht SO wichtig: ich weiß nicht, warum das www immer nicht für das „richtige Leben“ gehalten wird. Es gibt eigentlich nur zwei, aber entscheidende Unterschiede: Computer spiegeln nur die eigene Befindlichkeit und die Kommunikation im www basiert auf Text. Während beim persönlichen Gespräch – das mit Tisch dazwischen und Getränk der Wahl darauf – keine 10% der Information über die Textbotschaft übermittelt werden. Der ganze große Rest der Information geht über Mimik, Gestik, Geruch usw., die u.a. subito die Reaktion auf die eigene Aktion deutlich machen.

    Weswegen es auch im www alles andere als überraschend ist, Reaktionen auf die eigenen Ergüsse falsch einzuschätzen, übers Ziel hinauszuschießen, sich fürchterlich mißzuverstehen und sich dann von blanker Wut, großer Verletztheit, Sendungsbewußtsein oder irgendeiner anderen Befindlichkeit davon tragen zu lassen. Für solche Situationen wurde erfreulicherweise schon längst die nichtöffentliche Kommunikation und die Bitte um Entschuldigung erfunden, in beiden Welten.

    Abgesehen davon gibt es auch die notorischen Arschlöcher (zu denen ich weder den Kiezneurotiker noch den -schreiber rechne). Arschlöcher gibt es in der virtuellen ebenso wie in der analogen Welt. Seit wann bitte wird denen aber die Oberhoheit über die eigene Kommunikation und über die eigenen Wohnzimmergefühle eingeräumt? Damit gäbe man denen bei weitem zuviel Macht, me thinks.

    Die Arschlöcher sind aber der Grund, warum ich am www niemalsnienicht unter Klarnamen teilnehmen werde (keineswegs in Anonymität, sondern dvw ist mein Synonym) und mir gut überlege, mit wem ich einen Tisch teile.

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    • Vielen herzlichen Dank für die guten Wünsche!
      Unter uns, mein Schwager ist leider gar nicht so reich. Reicher als ich schon, aber das ist nicht schwer. Vielleicht sollte ich ihn einfach bitten mir einen schönen Reiseführer zu schenken. Vom Reisen zu träumen ist beinahe so schön wie das Reisen selbst und dann heisst es eben sparen.

      Was diese Angelegenheit angelangt, komme ich zu einer vollkommen anderen Einschätzung als Sie.

      Wenn mich das Ganze etwas lehren könnte, dann das, was ich sowieso schon wusste: niemals mit Klarnamen ins Internet gehen und sich zudem sehr genau aussuchen, mit wem man Kontakt pflegt und welche Informationen man über sich preisgibt.

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    • Ach, ich glaube doch, dass das unbescheiden ist.
      Das würde sich gerade mal meine Schwester von ihrem Mann wünschen.
      Ich glaub ich wünsch mir Trüffel und mache gute Pasta damit. Die Idee kam gerade per Mail udn sie gefällt mir ausgezeichnet.

      Danke für die guten Wünsche und schöne Grüße nach Pankow!

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  4. Reise an die See, ganz klar ! Schließlich ist ein Schwager ein naher Verwandter und wenn ein solcher viel Geld hat, wird es ihm doch nicht drauf ankommen. Naja, im Idealfall. Manchmal tritt der aber ein und dann würde ich die protestantische Erziehung vorübergehend über Bord kippen und genießen ……
    Und natürlich ganz herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag !

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  5. Ich möchte nicht versäumen, zum Geburtstag alles Gute zu wünschen, auch ohne gute Geschenk-Idee. (Ich weiß ja nichtmal, was ich sagen soll, wenn man mich nach MEINEN Geschenkwünschen fragt) Alles Gute also, vor allem Gesundheit für Mensch und Tier des tikerscherk’schen Umfeldes!!!

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    • Vielen Dank, liebe Fjonka! Gesundheit für uns alle hier wäre das Schönste, was ich mir vorstellen kann. Hab heuet schon meine Geburtstagskerze mit entsprechenden Wünschen im Kopf ausgepustet.

      Schön, dass Du immer nch mitliest, nach all den Jahren. ich verfolge auch Euer Leben im Norden weiterhin, wenn ich auch nur selten etwas dazu sage.

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    • Sehr sehr schön! Lustig finde ich, dass die Bungalows mit Stromzählern betrieben werden.
      Ich glaub ich muss viel weiter weg von Berlin. Meer oder Berge. Aber so ein Wochenende an dem See in einem der beiden Bungalows stelle ich mir sehr erholsam vor. Soviel Grün!

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      • Auf keinen Fall in die Bungalows! Du musst ins Schloss. Jedes Zimmer hat ein eigenes Motto. Das Brombeer Zimmer ist sehr schön, oder das Mädchenzimmer. Eine andere Welt ist das, und es spukt dort sogar (man hört im Vorraum an der Eingangstreppe nachts ein fernes Orchester).
        Nichts schöner, als wenn pünktlich um 18 Uhr der See ganz still und spiegelglatt wird. Er ist 17 Meter tief und wenn man drin schwimmt, kommt einem auch schon mal eine Schlange entgegen geschwommen; d.h. Flora und Fauna haben noch keinen Schaden genommen. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich da nicht reingehe.
        Schon Fontane hat drüber geschrieben.

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  6. @ Annika

    Zu Bamberg gibt es einiges zu sagen. Aber die Altstadt ist sehr kompakt und daher zu Fuß locker an einem Tag machbar. Schön ist es überall am Wasser, in Klein-Venedig z.B. Ich weiß nicht, ob du Bier magst. Aber das ortstypische Rauchbier finde ich grauenhaft, lecker ist das U vom Mahr’s und das Lager im Fässla. Schöne Aussichten bietet der Biergarten vom Greifenklau. Viel Spaß – ich bin Ende Februar wieder in Franken, bei einer Braumeisterin in Dinkelsbühl. Meine heimliche große Liebe, eine supersympathische Frau, die brauen kann („Weib’s Brauhaus“).

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  7. oh, jetzt ist es schon nach mitternacht, aber meine geburtstagsglückwünsche für dich sollen noch gelten: viel glück und viel segen, blanke sonne, frischen regen, ohne kummer und schmerz: ein fröhliches herz. — und wünschbar wären (da geh ich jetzt halt so von mir selber aus) vielerlei gewürze, ein netter fresskorb, ein wellnesswohlfühl-sauna-dampfbadtag, eine fußreflexzonen- oder hot-stone- oder klangschalen- oder sonstige massage (oder doch gleich 12: für jeden monat eine …?), rosenöl oder überhaupt duftöl oder hautöl und ein wunderbar mild cremiges, handgekochtes seifenstück und eine feine weiche schafwolldecke … hach … ;)

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    • Danke, liebe Pega!
      Ich bin ein Banause, was diese Körperpflegdinge anbelangt. Sauna, Dampfbad, Öl- alles leider nichts für mich. Ich hab einfach keine Ruhe für den Genuss. Duschen, Haare waschen und fertig. Auch Massagen und solche Dinge sind mir i.d.R. zuviel. Außer sie sind medizinisch begründet.
      Aber essen tu ich gerne und geren auch gut. Vielleicht sollte ich mir ein schönes Speiseöl schnekn lassen. Oder der Schwager lädt mich zum Essen ein, wenn er in Berlin ist.
      Trüffel wurden auch schon angeregt- eine gute Idee.
      Bis Donnerstag muss ich mich (aus organisatorischen Gründen) entschieden haben. Ich nehme an ich lasse das Angebot vor lauter Unentschlossenheit verfallen.

      Liebe Grüße und vielen Dank für Deine guten Wünsche!

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  8. Wieder ne kerbe im Holz mehr. Wobei es ja nach dem 18. Eigentlich nur noch mittelprächtige Bedeutung hat.
    Ich wünsche als gute zu später Stunde und werde mal nachschauen was da bei dir abgegangen zu sein scheint @_@

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  9. Auch ich gratuliere herzlich und tendiere eben auch zur Reisekassenbefüllung
    liebe Grüße und ein Jahr mit wenig Katastrophen, gar keine wäre noch besser, aber man soll ja nichts wünschen, was von Vorneherein unmöglich erscheint ;)
    Blümchen, Kuchen und Sekt musst du dir jetzt denken…

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  10. Liebe tikerscherk, wenn auch nachträglich, aber auch von mir alles Gute zum Geburtstag, mehr Gesundheit… und immer Gelassenheit…
    Ein Tapetenwechsel ist immer gut, das ist bestimmt eine gute Idee für ein Geschenk.
    *virtuellen Blumenstrauß hinstelle*

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  11. Deine Mitgeborenen Elvis und Bowie haben sicher oft genug in viel dickerer Sch… gesessen, als es allen Bloghausenern zusammen je gelingen kann. Zahl der Klicks und … , ok, du sagst es. Öffentliche Person sein ist eben nicht nur schön
    Als Buddy für die Geburtstagsfeier könntest du jetzt ja Stephen Hawking nehmen, der lebt noch, ist ziemlich genial, vielleicht sogar unterhaltsam und wurde am selben Tag wie du geboren.
    Geburtstagsgeschenk? Sag doch einfach: „Einmal Erfurt hin und zurück: ich will den deutschen Osten erforschen“.
    Von mir bekommst du nur drei Wünsche erfüllt: dass du in diesem Jahr rundum gesund wirst, und deine Hundis und Katzen gleich mit. Liebe Grüße! Gerda

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  12. Meine liebe Tikerscherk,
    ich drücke Dich noch mal gedanklich zum gestrigen Geburtstag. Und was Deinen Wunsch betrifft…Auch mir kam der Gedanke, vom Schwager eine Geldspende für Deine Reisekasse zu erbitten, aber wahrscheinlich ist Dir das zu praktisch gedacht.:) Alternativ könntest Du den Schwager bitten, einen verlassenen Hund bei sich aufzunehmen, hier ist ein tolles Exemplar : http://www.einherzfuerboxer.de/edison-pflegestelle-gesucht/ …. ich glaube mich aber zu erinnern, dass es im Schwesterlichen Haushalt da so einen Pudel gibt, daher ist diese Idee vielleicht doch nichts, zumal das Geschenk ja auch für Dich sein soll…..hm… Es gibt im Internet tolle uralte Mecki-Igelfiguren, vielleicht magst Du Deine wunderbar wunderliche Sammlung ja erweitern?? z.B. http://www.ebay.de/itm/MECKI-IGELFIGUR-MONCH-ORIGINAL-FA-PETER-1960er-Jahre-schon-/192066203748?hash=item2cb809b064:g:goAAAOSwnHZYZ2S7 .

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    • Liebe Ilse,
      das sind wirklich ganz wunderbare Ideen! Der Pudel ist längst in die USA gezogen (gemeinsam mit seinen ehemaligen Hundesittern) und so steht der Anschaffung eines Boxers eigentlich nichts mehr im Wege. (Weisste noch, der Sohn des Polizeipräsidenten, der Boxer nicht mochte wegen ihrer „Verbrechervisage“?)

      Die Mecki-Figuren sind auch eine fabelhafte Idee. Für Dich.
      Bei mir war´s eher Donald. Und der bleibt es auch. Vielleicht findet der Schwager da was.

      Ich drücke Dich und schicke Dir herzallerliebste Grüße!

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      • :) Wie man bei einem Hunde-Boxergesicht auf Verbrecherideen kommen kann, ist schon merkwürdig, und danke für die Erinnerung, die war weg und schwappte jetzt wieder hoch :)…. nur mal so zur Info…. ich war bis zu dem Fund der Mecki-Postkarten im kleinen Schreibwarenladen in WÜ ganz und gar kein Mecki-Fan. :) Das war ja eher Oma-Style… Wenn ich mich recht erinnere, dann haben wir die damals gekauft, weil wir dachten, dass das kein anderer Mensch jemals machen wird und wir den Laden und die Besitzer unterstützen wollten. :)

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