And now for sth. completely different, oder Guck mal, voll süß!

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Ceci n´est pas un Gleichnis

Jedenfalls hab ich voll süße Katzen aber leider ist das Wetter schon wieder ganz trübe. Wird Zeit, dass der Sommer kommt. Oder zumindest der Frühling oder, dass Elvis Geburtstag hat oder icke und der Kaputtschino schmeckt auch lecker. Fairtrade, claro.

Klingelingeling

Gerade hat der Falke einen Spatz geschlagen. Einfach so. Vom Bambus herunter. Großstadtwildnis. Hab ich noch nie miterlebt. Wusste nicht, dass die das hier in der Zivilisation auch machen. Haben die doch nicht nötig. Ich dachte die essen Müll. Liegt ja genug davon rum.
Wozu die Arbeit? Für den Thrill oder habituell oder is das nature (nä-tscha). Wahrscheinlich mögen sie einfach kein Aas. Kann man auch verstehen. Als Vegetarierin sowieso.
Das Merkwürdige: der Rest der Mischpoke hat keinen Pieps gemacht. Sitzen auf den Bambuswipfeln, fliegen kurz auf, als einer aus ihrer Mitte – wutsch –  dann wieder hingehockt und stumm im Garten herum geglotzt. Wie Fische.
Dabei schreien die sonst immer wie verrückt, wenn die behäbige Nachbarskatze auch nur herangetrottet kommt und es noch nicht mal versucht hat. Ihre schiere Anwesenheit. OMG! Da stoßen sie sich gegenseitig die Ellbogen in die Rippen und schimpfen und warnen sich. Ein Riesentrara und Gezeter.
Böse Katz!

tirili

Vielleicht gibt es sowas wie Vogelsolidarität (nicht Vögel!). Sowas wie: wenn einer von uns, durch einen Flügelträger getötet wird, geht das klar. Doch Fuchs und Katz, die vierbeinigen artfremden Arschgeigen Pelzträger, sollen sich fernhalten.
Vapisst euch!, wie der 5 jährige Nachbarsjunge es pointiert formuliert hat.
Oder sind die einfach nur erstarrt, weil der Angriff so überraschend kam. Oder haben sie es wegen des Tempos nicht richtig gesehen und merken es erst heute Abend, wenn in der Vogelkolonie ein Bettchen leer bleibt über Nacht.

Who knows. Ich kenn mich nicht aus mit deren Denke.
Bei mir ist das so: wenn meine Tigerin einen Spatz (unversehrt) nach Hause bringt, meckere ich rum, leere notfalls die Gießkanne über ihrem Kopf, bis sie ihn loslässt, schnappe mir den Piepmatz und lasse ihn, Geschenk hin oder her, frei. Das läuft hier nicht. Der Napf ist voll, das muss nicht, these are the rules of my tiny little world. Meinetwegen nur Firniß.

An Natur glaub ich nicht, doch ich preise die Vielfalt des Lebens.

 

 

 

 

 

27 Kommentare zu “And now for sth. completely different, oder Guck mal, voll süß!

  1. Über diese Dinge mache ich mir viele Gedanken, deshalb war es wohltuend zu lesen.
    Ich erinnere, vor langer Zeit, daß irgendwelche Vögel versucht haben, meine Katzen anzugreifen, weiß nicht mehr welche.
    Ich preise die Natur und verurteile oft die Menschen, aber von Frieden unter den Tieren kann auch nicht sprechen.

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    • Ich finde doch, dass man von Frieden unter Tieren sprechen kann. Sie töten, wenn sie essen müssen (die satte Hauskatze folgt da auch nur einem Programm und nicht ihrem Sadismus oder ihrer Machtgier). Katzen spielen übrigens mit ihrer Beute, so las ich, weil diese dadurch bestimmte Hormone ausschüttet, die das Fleisch weicher und für die Katze verdaulicher machen.
      Wenn jemand das blöde eingerichtet hat, dann der, der sich´s ausgedacht hat. Falls es da jemanden geben sollte… hello? hello?

      Aber im Ernst- in die Natur schauen, oder das, was wir so nennen, ist jedes Mal sehr gedankenanregend.

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      • Hat was mit der Milchsäure zu tun. Lactatzyklus im überanstrengten Muskel oder so was. Fleisch vom gestreßten Tier wird hart oder sonstwie eklig, kupferrot und stinkig. Und dann kommt Wasser raus beim Braten. Entweder in Ruhe sterben lassen, oder so lange hetzen und quälen bis der ganze Ekel verbraucht ist.

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        • Passt ja nun überhaupt nicht hierher, weil zwischen diesem Post und dem, auf den ich mich gleich beziehen werde über 2 Jahre liegen Also: neulich antwortete ich auf Deinen formidablen kölschen Kommentar, schickte meine Reply aber nicht ab, fand sie später in den Blogtiefen wieder und obendrein doof und ließ es dann bleiben, sie abzusenden, weil zu spät. Seither quält mich der Gedanke Du könntest meine (scheinbare) Nichtantwort für Desinteresse halten. Mitnichten!

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  2. Also meines Wissens bestehen Falken auf Frischfutter.
    Deshalb werden sie zur Vertreibung von Krähen und Tauben in den Städten auch durch Falkner eingesetzt. Jene Falken der Jäger allerdings fliegen nur durchs Viertel und erschrecken die Tauben, die sich dann ewig dort nicht blicken lassen.
    Vermutlich hast Du tatsächlich einen wilden Falken bei der Jagd beobachtet. Armer kleiner Spatz.
    Dass das restliche Spatzenvolk aber derart gelassen und stumpf erscheint……?……Vielleicht sind sie einfach ein bisschen dümmer als die Tauben und merken gar nicht, dass der Falke heranpirscht?
    Na jedenfalls kann die Hauskatze nicht beim Tierschutz anrufen, um sich zu beklagen, sie hätte Jagdverbot, was sofort eine üble Diskussion über artgerechte Haltung nach sich zöge undsoweiterundsoweiter. So ist es ja nur das Tötungsverbot :-), das kann so ne Katze ab :-)

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    • Meine Katze verträgt nur Ziegenfleisch. Das muss man sich mal überlegen. Ziege only. Und ich kaufe das in allen Varianten, Dose, Trockenfleisch und Frischfleisch. Dabei will sie am allerliebsten Mäuse haben. Und warum? Weil deren Fleisch exakt die von einer Feliden benötigte Taurinmenge enthält. Die Natur mal wieder. Ich muss also erst noch Taurin zur Ziee mischen und das ist dann aber nicht so gut wie das Original und brennt im Schnäuzelchen oder Magen der Katze. Dagegen hilft slippery elm bark, also geriebene Natur.

      Wenn der Falke Frischfutter braucht, soll er es sich holen. Allerdings lieber nicht hier bei mir im Garten. Ich halte das schwer aus, wenn ein Vogel auf dem Bambus fehlt. Der Vogel hält das noch viel schlechter aus.

      Entschuldigen Sie, ich bin heute sehr albern. Das liegt daran, dass eine Ära zuende gegangen ist und mir das mehr ausmacht, als ich dachte.

      Leben halt.

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  3. Vielleicht haben die anderen Spatzen ja gedacht „Tja, der Emil, die alte Sau, jetzt hat’s ENDLICH mal den richtigen erwischt, hat immer alle unsere Weibchen gepimpert und heimlich den anderen Futter geklaut, weshalb manche im Hungerwinter 1944 erfroren sind, hat die Jungen auf die Strasse geschubst, wo die dann überfahren wurden… usw., wir könnten Ihnen – Frau Tiker – tausend übelste Stories erzählen über diesen Drecksack! Deshalb haben alle nur mit der Schulter gezuckt heute vormittag (was Sie nicht sehen konnten, denn Sie sind ja kein Spatz…) und sich heimlich gefreut.“

    So wird’s ziemlich sicher gewesen sein.

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    • Der Emil war möglicherweise doch beliebter, als Sie dachten. Seit es ihn nämlich dahingerafft hat, kommen die Kollegen auch nicht mehr zur Futterkrippe. Kein Spatz nirgends zu sehen. Auch keine Meise. Vorher war hier ein Riesengedrängel, jahrelang.
      Oder denken die jetzt einfach alle: Der Emil war zwar ein Drecksack und gut, dass er weg ist. Aber so enden wie er wollen will ich nun auch nicht. Ein Garten weiter ist das Futter eh besser und der Laden hier spielt sowieso seit Jahren die gleiche Musik.

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  4. Vierbeiner beißen die Federn die ab, wenn sie nen Vogel gefangen haben. Raubvögel rupfen die ganz säuberlich. Wahrscheinlich ästhetisch begründeter Rassismus. Oder wäre das bei verschiedenen Tieren untereinander Speziezismus…?

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  5. Die Spatzen wissen anscheinend, daß der Falke nur einen von ihnen jagt. Füchse reißen im Hühnerstall soviel sie können und die Katze überlegt es sich wahrscheinlich je nach Laune manchmal anders.

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