aftermath

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Kann mir egal sein, kann mir alles so egal sein, wenn andere dumme Sachen sagen und schreiben und lügend sich wie ein Sonstwas auf die Brust trommeln – keine Tiermetaphern bitte – und die Einfalt ihnen zu Füßen kniet und fraglos ihren fulminant fumben Führern folgt. Es gibt hierzulande Menschen, die sind so unflätig, wie das politische Handeln und Denken Trumps postfaktisch ist, um auch mal dieses modische Wort zu gebrauchen.

Sagt man das eigentlich noch? Modisch? Modern? Unmodern? Ist die Moderne nicht längst vorbei, so fragst und referierst du im Liegen auf dem Rücken in die Nacht hinein, während ich versuche meine Atemzüge unregelmäßig erscheinen zu lassen und dabei unaufhaltsam die Schräge herunter rutsche, derweil deine Stimmbänder unermüdlich weiter arbeiten neben mir, der Kehlkopf auf und ab springt und der Duft deiner Creme, mit der du nachts deine Haut zu pflegen pflegst, in meine Nase steigt.

Nichts mehr voneinander zu erwarten, ist weit mehr als Kapitulation. Sich dreinfügen. Jemanden so sein lassen, wie er ist, sich vielleicht noch an der Rinde reiben, dann und wann, wenn es gar zu sehr juckt, statt den Baum zurechtstutzen zu wollen. Licht und Schatten verteilen sich gemäß unseres Wuchses und so streben wir manchmal eben auch voneinander weg um beieinander bleiben und uns betrachten zu können.

 

 

 

 

 

 

Musik zum Text: Portishead, Sour Times

(youtube-Direktlink)

Bild: Baijg, Stadtzicht, flickr
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/

21 Kommentare zu “aftermath

  1. Es geschieht etwas,
    während ich innehalte:
    Ein Bild,
    ein Gedanke,
    ein Gefühl.
    Und plötzlich ist alles anders.

    Philosophieren heißt sterben lernen

    Cicero sagt, philosophieren sei nichts anderes, als sich auf
    den Tod vorzubereiten. Zumal das Sinnen und Betrachten
    unsere Seele gleichsam von uns abwendet und ihr eine
    Tätigkeit jenseits unseres Körpers anweist, was gewisser-
    maßen eine Vorübung und Abbild des Todes ist, oder
    weil alle Weisheit und Vernunft dieser Welt endlich
    in das eine Ziel ausmündet, uns den Tod nicht fürchten
    zu lehren.

    Von der Freundschaft, Michel de Montaigne, Verlag C. H. Beck, 2005

    joa, schönes Wochenende auch. re ^^

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  2. Pingback: Mein Liebster Monsieur. | Text, Books, Rock'n'Roll: Der Autoren-Blog von Sabine Wirsching.

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