Fragwürdige Komplimente

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Der Eine und ich im liegen dunklen Raum, er schaut an die Decke und ich auf´s ipad, denn wie an vielen Abenden spiele ich noch eine Runde Mahjongg. Auch heute sieht es wieder schlecht aus, weil ich weder strategisch vorgehe, noch besonders konzentriert bin. Ich will einfach müde, bzw. schläfrig werden, mehr nicht.
Als das Spiel überraschenderweise trotzdem aufgeht entfährt mir ein leises `Yeah, ich habs geschafft! ´ und der Eine, den ich bereits im Halbschlaf wähnte, gratuliert mir beinahe überschwänglich von der Seite. `Glückwunsch!´
Erstaunt drehe ich mich um. `Naja. Ist nur ein Spiel und keine große Leistung´, sage ich irritiert von dem übertriebenen Lob und klappe das Tablet zu.
`Doch, doch,´ bekräftigt der Eine mit glucksendem Unterton seinen Zuspruch `du sollst dein Licht nicht unter den Scheffel stellen.´

 

 

 

 

 

Bild: júbilo haku 一 二 三 四 五 六 七 八 九
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22 Kommentare zu “Fragwürdige Komplimente

  1. Herrlich.

    Übrigens nutz‘ ich Mahjong gerade nicht zum Müdewerden, sondern oft als kleine ‚Startsequenz‘ zur Konzentration und Kopfleerung, um dann eine Arbeit anzufangen.

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    • Das bin ich auch.
      Die Fragwürdigkeit besteht für mich darin, dass ich mit einem Superhirn und einer Universalenzyklopädie liiert bin, der mir für das einmalige Gewinnen eines Spielchens eine Krone aufsetzt und dabei von meinem „Licht“ spricht.

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      • Ok….das ist ein fragwürdiges Kompliment. Ich hab zu schnell gelesen, es jetzt nachgeholt und sitze hier mit einem breiten Grinsen auf den Lippen. Frech und unverschämt. Aber wenn es von „dem Einen“ kommt, dann fällt es womöglich in die Kategorie „Unverschämtheiten, über die man trotzdem grinst“

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    • Liegt wahrscheinlich daran, dass ich ihn sehr gerne habe…
      Etwa eine Viertelstunde, nach diesem Spruch, wurde mir die ganze Tragweite dieser mittelgroßen liebenswürdigen Frechheit bewusst, und ich habe derartig gelacht, über Minuten, bis der Eine, der ganz verdattert war, mitlachte.

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    • Naja, wie ich beschrieb. Ein eigentlich harmloser Kommentar entpuppt sich, wenn man darüber nachdenkt, als ganz schön frech. Allerdings nur dann, wenn man ihn isoliert betrachtet. Da der Eine (meist) sehr wertschätzend mir gegenüber ist und meinen Kopf durchaus ernst nimmt, betrachte ich die Bemerkung als eine kleine Neckerei unter Liebenden.

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    • Aus dem Stadium des Ärgerns bin ich lange raus. Ich will ja schlafen und mich nicht aufregen. So ein Sieg ist fast schon ein bisschen zuviel um zur Ruhe zu kommen. Also besser immer verlieren. ;)

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    • Ich dimme den Bildschirm vom Tablet derart runter, dass ich mich anstrengen muss die Mahjong-Steinchen voneinander zu unterscheiden. Ob dieser Mühsal ratze ich noch schneller weg.

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