Allein

 

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Seit frühen Tagen beunruhigen mich Hochspannungsmasten. Die stoische Anmut. Schwebend, gewaltig und drohend ihre manifeste Einsamkeit. Erhabener, als jene des bleischweren vollgesogenen Kieses unter den Füßen. Knirschende Verlorenheit, zum Sterben irdisch. Ein verwaister Biergarten, ein schnurgerader Friedhofsweg.

Eine sich öffnende Aufzugtür, die beinahe lautlos hinter mir schließt. Zwei schneeweiße Arme schieben sich durch  die metallene Kabinenwand. Zarte Hände halten die Waffe wie ein Instrument. Eine Geisha im seidigen Kimono schießt mir mit einer Armbrust in den Rücken. Es splittert. Unbewegt ihr Gesicht im stummen Gehorsam.
Unentrinnbarkeit. Ich falle.

Ich bin allein.

 

 

 

Bild: https://www.flickr.com/photos/okinawa-soba/4408376406/in/photostream/
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/

5 Kommentare zu “Allein

  1. (zu schön ist Ihr Text, um ihn zu kommentieren….drum flüstere ich nur kurz in Klammern, dass ich mich nur mit Kraft gegen meinen Impuls wenden kann, hier täglich Möwen, Krähen und Bussarde zu fotografieren, die tot vom Himmel fallen…..)

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