Nur knapp den Zug erreichen.
Mit dem ersten Regentropfen die Wohnung betreten.
Im letzten Moment mit dem Auto zum Stehen kommen.
Mit rappelvoller Blase eine Toilette finden.
Über die Ampel brettern, die auf Gelb steht und im Augenwinkel sehen wie sie auf Rot umspringt.
Beim zügigen Passieren einer schmalen Gasse das Schaben der Außenspiegel an den Häuserwänden hören.
Am Strand erwachen als die Flut schon an Füßen leckt.
Kurz vor einer Kollision mit dem Geisterfahrer (Einer? Dutzende!) auf die rechte Spur rüberziehen.
In der allerletzten Sekunde jemanden bei ebay überbieten.
Coitus interruptus.
Der tägliche Stabhochsprung.
Ich nenne dies Stress. Ein Blog wie man mit Stress fertig werden kann, wäre doch schön. Ich denke, gute Atemtechnik, vor allem was Ausatmen anbetrifft, ist unbedingt erforderlich. Auch Momente wo man total entspannen kann . . . .
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Das ist Stress. Die Frage ist nur, ob das guter oder schlechter Stress ist. Einer, der lähmt oder einer der beflügelt.
Ausatmen. Da hast Du Recht. ich musste nach einer Lungenentzündung mal eine Weile Ategymnastik machen und habe dabei zum ersten Mal überhaupt über das Atmen nachgedacht und es als einen sehr entspannenden wie auch meditativen Vorgang erlebt.
Ausatmen.
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Man spürt das Adrenalin regelrecht…
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So soll es sein.
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Wunderbar, die ‚rappelvolle Blase‘. Das mag vielleicht sogar die Erklärung für den Wortursprung sein.
Ansonsten finde ich die meisten deiner Beschreibungen gar nicht wirklich stressig. Hmm.
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Kommst Du aus dem süddeutschen Raum oder verwendet man andernorts das Verb rappeln auch? :)
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RheinMain, direkt an der Grenze zum Freistaat … ‚Rappeln‘ begleitet mich schon mein ganzes Leben lang. :D
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Ach, schau an! Genau aus dieser Region (Ffm ist meien alte Heimat und in Unterfranken hab ich ne Weile gelebt) kenne ich das Wort auch.
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Das nennt ihr Stress? Es geht Euch echt gut. Freut mich.
Trotzdem (oder gerade darum): Fein zusammengefasst, was so das „Innere“ und die eigene Lebenswirklichkeit angeht. So ist das. Einige Dinge vermeidet man besser präventiv.
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Das ist Stress. Vielleicht nicht vergleichbar mit dem Tod auf einem Flüchtlingsboot, mit Bürgerkrieg oder Vergewaltigung. Trotzdem bleibt es Stress.
Kurz vor knapp einen Zug zu erreichen gehört für mich einfach zum guten Ton. Den Geisterfahrer zu vermeiden war mir nicht möglich. Insgesamt halte ich ein ausgewogenes Verhältnis von Ansppannung udn Entspannung für wichtig. Mir gelingt das leider nur selten.
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Ja ja, ich verstehe Dich doch. Ich will und kann das gar nicht abwerten.
(sowieo nicht, bei dem schönen und wohl überlegtem Text, den Du vermutlich einfach, genial aus dem Bauch geschrieben hast. Es gibt einen Kontext bei Dir und das ist gut).
Nur, das mit dem Stress habe ich mir selbst abgewöhnt. Die Energie geht besser in (…) andere Dinge.
Es ist einfach eine Frage des Überlebens. Ich finde, das (und einiges mehr) machst Du schön klar … aus meiner Sicht …
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Danke, Joachim.
Stress ist unnötig wie ein Kropf, wie meine Mutter zu sagen pflegte. Der gute, also der Eustress hingegen kann ein prima Motor sein.
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Ganz normales Leben in Berlin. Leider gibt es kein Meer mit Strand.
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Dafür gibt es Strandbars und märkischen Sandboden.
Berlin ist Stress und das ist auch gut so. ;)
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das Lied kenne ich: unterm Pflaster liegt der Strand…
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In Berlin ist überall Sand unter dem Pflaster. Wir sind wirklich privilegiert.
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wer sich ernsthaft mit dem thema streß und den dahinterliegenden symptomen befassen möchte, dem empfehle ich die arbeit von jon kabat-zinn und sein buch „zur besinnung kommen“.
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Danke für den Link.
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