Die Lebensfreude in Kreuzberg erinnert mich leider nur oft an die K
konsumgesteuerte Oberklassenversion von Lebensfreude. Die Hälfte der Kreuzberger, die das lesen fragen sich vermutlich danach wer das weg macht. Oder ob derjenige die Schriftart bezahlt hat, die er/sie verwendet.
Das will niemand wegmachen. Wenn man die Platte sieht, an der das dran steht, fragt sich jeder, wann sie endlich flächendeckend besprüht wird.
Was die Schriftart anbelangt, da hast Du Recht. Sowas wird irgendwann bestimmt noch teuer. Deswegen besser ein anonymes Graffito.
Das landet dann irgendwann in einem Bildband, es hat wohl ikonographische Kraft, oder so. Jedenfalls hat Nikola Richter (mikrotext) dasselbe Motiv auf Facebook gepostet.
das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich möchte nicht wissen, wer das noch alles geposted hat. Das Motiv befindet sich an der einzigen Platte in der Wiener Straße, gegenüber dem Eingang zum Görli.
Es ist sozusagen einzig und allein dort „angebracht“ worden um eine möglichst weite Verbreitung zu finden, wahrscheinlich auch bei Notes of Berlin.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass mindestens die Hälfte aller Aushänge und Graffitis in Berlin inzwischen nur noch um mediale Ausschlachtung buhlen.
Widerstehen konnt ich trotzdem nicht es auch hier im Blog zu zeigen. Es passte so vortrefflich zu meiner Stimmung an dem Tag der Veröffentlichung.
Unsere Pfade scheinen oft die gleichen gewesen zu sein – bei mir wartet das hier noch auf Entwicklung. Ich weiss, was du mit den Zettelchen und dem Geltungsbedürfnis meinst, aber…
Zum Beispiel, bis zu einem gewissen Punkt. Oder? Und: Es liegt im Auge des Betrachters; wieviele Menschen gehen an soetwas vorbei, ohne den instagram/notes of berlin/twitter-Hintergrund zu kennen und freuen sich einfach drüber – oder ärgern sich.
Es ist eine Sache, was Künstler oder Auftraggeber beabsichtigen und eine ganz andere, was dann wirklich passiert, wie es aufgenommen wird etc. Das Türsteherbild hatte ich ja bei mir auch, und trotzdem es kaum steigerbare Popkultur ist (Tunrschuhhersteller, bücherschreibender Türsteher usw.) mag ich es. Geschmack halt.
Ich mag das Bild von Marquardt auch (allein die Technik, das Herausarbeiten aus dem Putz, fasziniert mich. Ähnlich wie an dem „Pimmelhaus“ beim Ostbahnhof/Yaam. Da gibt es inzwischen sogar eine ganze Gruppe berittener Krieger, die, über die Brandmauer galoppierend, ihrem Anführer folgen).
Und natürlich hast Du vollkommen Recht. Wenn man immer danach schielt, wie etwas aufgenommen wird, wenn man sich immer nur danach richtet wer etwas wie finden, hypen, verbreiten könnte, wenn man nichts anderes tut, als sich von der Masse abheben zu wollen, dann wird man allein durch dieses Bemühen um Unterscheidung zwangsläufig ihr Sklave.
Insofern ist dem Künstler die Reaktion des Publikums/ der Rezipienten selbstverständlich nicht anzukreiden.
Das ist Lebensfreude pur……
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Die Lebensfreude in Kreuzberg erinnert mich leider nur oft an die K
konsumgesteuerte Oberklassenversion von Lebensfreude. Die Hälfte der Kreuzberger, die das lesen fragen sich vermutlich danach wer das weg macht. Oder ob derjenige die Schriftart bezahlt hat, die er/sie verwendet.
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Das will niemand wegmachen. Wenn man die Platte sieht, an der das dran steht, fragt sich jeder, wann sie endlich flächendeckend besprüht wird.
Was die Schriftart anbelangt, da hast Du Recht. Sowas wird irgendwann bestimmt noch teuer. Deswegen besser ein anonymes Graffito.
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Agreed!
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Das landet dann irgendwann in einem Bildband, es hat wohl ikonographische Kraft, oder so. Jedenfalls hat Nikola Richter (mikrotext) dasselbe Motiv auf Facebook gepostet.
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das kann ich mir auch gut vorstellen. Ich möchte nicht wissen, wer das noch alles geposted hat. Das Motiv befindet sich an der einzigen Platte in der Wiener Straße, gegenüber dem Eingang zum Görli.
Es ist sozusagen einzig und allein dort „angebracht“ worden um eine möglichst weite Verbreitung zu finden, wahrscheinlich auch bei Notes of Berlin.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass mindestens die Hälfte aller Aushänge und Graffitis in Berlin inzwischen nur noch um mediale Ausschlachtung buhlen.
Widerstehen konnt ich trotzdem nicht es auch hier im Blog zu zeigen. Es passte so vortrefflich zu meiner Stimmung an dem Tag der Veröffentlichung.
(Liebe Grüße nach Schweden oder Sardinien!)
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Ich tippe das dreiviertel der Aushänge und Graffitis nur wegen der medialen Ausschlachtung angebracht werden :-) LG
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Stimmt wahrscheinlich. Man sollte nicht unterschätzen wieviel Geltungsbedürfnis hinter jedem einzelnen Zettelchen steckt.
:)
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„….wieviel Geltungsbedürfnis hinter jedem einzelnen Zettelchen steckt.
:)“
und hinter jedem Kommentar (smile)
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…und hinter jedem geschriebenen Beitrag und jedem schicken Kleidungsstück, dass man sich überzieht.
Und überhaupt: soviel Gesehenwerdenwollen.
:)
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„Denn die Einen sind im Dunkeln
und die Anderen sind im Licht.
und man siehet die im Lichte
die im Dunklen sieht man nicht.“
Nach Hannah Arendt ist jede Revolution der Versuch, die aus dem Dunklen sichtbar werden zu lassen, wie es eines jedenMenschenkinds gutes Recht ist.
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Wenn das umsichgreifende hedonistische Gesehenwerdenwollen tatsächlich zur Revolution führen würde, wäre ich wirklich überrascht.
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Unsere Pfade scheinen oft die gleichen gewesen zu sein – bei mir wartet das hier noch auf Entwicklung. Ich weiss, was du mit den Zettelchen und dem Geltungsbedürfnis meinst, aber…
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Bist Du noch auf der Suche?
Du weisst, was ich mit den Zettelchen meine, aber…?
Wir sind alle selbst kleine Angeberzettel?
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Zum Beispiel, bis zu einem gewissen Punkt. Oder? Und: Es liegt im Auge des Betrachters; wieviele Menschen gehen an soetwas vorbei, ohne den instagram/notes of berlin/twitter-Hintergrund zu kennen und freuen sich einfach drüber – oder ärgern sich.
Es ist eine Sache, was Künstler oder Auftraggeber beabsichtigen und eine ganz andere, was dann wirklich passiert, wie es aufgenommen wird etc. Das Türsteherbild hatte ich ja bei mir auch, und trotzdem es kaum steigerbare Popkultur ist (Tunrschuhhersteller, bücherschreibender Türsteher usw.) mag ich es. Geschmack halt.
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Ich mag das Bild von Marquardt auch (allein die Technik, das Herausarbeiten aus dem Putz, fasziniert mich. Ähnlich wie an dem „Pimmelhaus“ beim Ostbahnhof/Yaam. Da gibt es inzwischen sogar eine ganze Gruppe berittener Krieger, die, über die Brandmauer galoppierend, ihrem Anführer folgen).
Und natürlich hast Du vollkommen Recht. Wenn man immer danach schielt, wie etwas aufgenommen wird, wenn man sich immer nur danach richtet wer etwas wie finden, hypen, verbreiten könnte, wenn man nichts anderes tut, als sich von der Masse abheben zu wollen, dann wird man allein durch dieses Bemühen um Unterscheidung zwangsläufig ihr Sklave.
Insofern ist dem Künstler die Reaktion des Publikums/ der Rezipienten selbstverständlich nicht anzukreiden.
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(Jeanshersteller, sorry.)
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