The Bad Doctors

JAMES-ENSOR-THE-BAD-DOCTORS(James Ensor, The Bad Doctors. Photo via Biblioklept)

Ein Alptraum liegt hinter mir, ein weiterer vor mir, und hätte nicht irgendein kluger Mensch Schmerzmittel erfunden, wäre das Ganze noch unerfreulicher.
Kann wahrscheinlich passieren. Ist halt Pech. Gehöre ich eben zu den 5 Prozent, bei denen das schief läuft.
Ist ja nicht so, dass mir Katastrophen in der persönlichen Vita unbekannt wären.
Was da weh tut ist nur der Schmerz.

Trotzdem hätte der operierende Chirurg mich vielleicht besser nicht mit Fieber und erhöhten Entzündungswerten nach Hause schicken sollen, und möglicherweise wäre es gut gewesen wenigstens einen kurzen Blick auf die Wunde zu werfen irgendwann in diesen Tagen in der Klinik, oder zumindest vor der Entlassung. Dann hätte man nämlich sehen können, dass…
Hätte, hätte.
Stattdessen Gebete aus dem Lautsprecher, heilloses Gefrömmel und der gnadenlose Druck der Fallpauschale.

Ja, bin schlecht drauf und außerdem sehr, sehr wütend.

44 Kommentare zu “The Bad Doctors

    • Liebe Pagophila,
      vielen Dank für Deinen Beistand. Das tut mir gut.
      Ich bin eben eine Katastrophenchronistin, wie sollte ein simpler Eingriff da ohne Komplikationen verlaufen. Das wäre nicht ich, wenn es anders wäre.
      Heute geht es mir schon etwas besser. Die Sonne lacht vom Himmel, und ich werde dem Hund und mir einen schönen Tag machen. Irgendwo im Grünen. Schmerzmittel helfen gut, und ich versuche nur nach vorne zu blicken.
      Dir auch einen schönen Sonntag!

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  1. Die Erfahrungen habe ich auch gemacht. Mehrmals. Und einmal wäre ich dabei fast gestorben. Dass die Patienten nach hause geschickt werden, liegt oft gar nicht an den Ärzten, sondern am „Gesundheitswesen“, den kassenärztlchen Bestimmungen: Die Patienten müssen nach vier Tagen entlassen werden um danach wieder erneut aufgenommen zu werden. Damals hatte man bereits auf mich gewartet. Bett und Rollstuhl…alles schon da, obwohl es nur eine Nachkontrolle sein sollte. Es ist absurd!
    Mein Tip: Setz Dich durch, bestehe auf Deine Rechte. Einen Arzt, dem Du nicht traust, kannst Du auch boykottieren und einen anderen Arzt verlangen. Auch als Kassenpatientin.

    Höllisch, was Du duchmachst! Sei liebevoll mit Dir und gönne Dir Erholung und Zuwendung.
    Gute Besserung!

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    • Zum Kämpfen bin ich gerade noch zu schwach, aber für einen Kaffee vor dem Bethanien reicht die Kraft immerhin schon.
      Ich muss mich erst einmal erholen, und dann sehe ich weiter.
      Bis zum Abheilen der Wunde dürften 8 Wochen vergehen, sagt ein verwandter Chirurg. Zeit genug mir Gedanken zu machen und gut zu mir zu sein.
      Herzlichen Dank für Deine lieben Wünsche!

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    • Ach, ich weiß nicht. Das Gesindel hat nicht nur mir, sondern auch Menschen, die ich liebe, das ein oder andere Mal das Leben gerettet, und darüber hinaus bin ich auch mit einigen Vertretern dieser besonderen Spezies verwandt.
      Dieses Mal habe ich leider einen von der schlechten Sorte erwischt. Außerordentliches Pech, würde ich sagen. Umso ärgerlicher, weil mir ein gesindeliger Verwandter eine andere Empfehlung ausgesprochen hatte, die ich leider nicht beherzigt habe.
      So geht das.

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      • Das grüne Drecksgesindel, Partei, war federführend bei der Einführung der Fallpauschalen. Seither schießen die Klinikkonzerne, wie Asklepios, Rhönkliniken & Co ins Kraut und gewähren ihren Geldgebern fette Dividenden während der Landarzt nicht mehr rumkommt.
        Letzte Jahr hat mir eine sehr resolute Chirurgin(Einfraupraxis), die von allen Ärzteportalen niedergemacht wird aber von Wissenden empfohlen, das rechte Bein gerettet.
        Der Pfuscher ist heute Milliardär und hat seiner Heimatgemeinde die Schulden bezahlt……

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        • Ah! Totales Missverständnis zwischen uns.
          Ich dachte mit grün spieltest Du auf die Kittelfarbe der Chirurgen an.
          Jtzt aber: die Grünen! Recht hast Du.
          Die Fallpauschalen snd genau der Grund, warum ich entlassen wurde, obwohl noch Krankenhausbehandlungsbedarf bestand. Allerdings hätte der Chirurg selbstverständlich trotzdem die Pflicht gehabt die Wunde anzusehen vor der Entlassung und er hätt mich mit Fieber und erhöhten Entzündungswerten überhaupt nicht nach Hause schicken dürfen.

          (Ein Chirurg der Milliardär wurde? Im Ernst?
          Soviel zahlt die Kasse doch gar nicht.)

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    • Das ist ein fabelhafter Vorschlag!
      Ich plane einen großen Rachefeldzug mit Pauken und Trompeten. Von langer Hand vorbereitet und mit fester Faust durchgeführt. Wenn ich Dich dann dazu rufen dürfte, wäre mir sehr geholfen.
      Allein die Vorfreude darauf lässt mein Herz höher schlagen und die Genesung flinker voran gehen.

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  2. :( oje…. hoffe sehr, dass die Docs das diesmal besser hinbekommen. Alles Gute, schnelles Genesen und vor allem ein rasches Nachlassen der Schmerzen.

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    • Vielen Dank.
      Das hoffe ich auch.
      Nervt mich langsam selbst, das ewige Pech.
      Immerhin habe ich es heute schon geschafft dem Unterfranken beim Berlin-Marathon zuzuwinken, und mich in die Septembersonne auf einen Kaffee zu setzen.
      Es geht voran.

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  3. Alles Gute auch von mir!
    Ärzte sind auch nur Menschen und so lange wir sie nicht durch etwas besseres ersetzen können, müssen wir sie genauso akzeptieren, wie alle anderen Menschen eben auch sind: mit mal mehr und mal weniger großen Mängeln.

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    • Danke schön.
      Sehe ich auch so. Sie sind Menschen, die sehr viel Verantwortung tragen und dabei manchmal auch schwerwiegende Fehler machen. Die Lebenserwartung von Chirurgen ist nicht ohne Grund eine der kürzesten aller Berufsgruppen. Das ist Knochenarbeit.
      Dieser ist halt leider ein weniger gewissenhaftes Exemplar.

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    • Wirklich besser geht es noch nicht, aber die Zeit ist auf meiner Seite.
      Außerdem, auch wenn sich das hier möglicherweise manchmal anders liest, bin ich Optimistin. Ich glaube einfach nicht daran, dass es nicht doch irgendwie gut ausgehen wird.
      Danke für Deine lieben Wünsche, Greta!

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    • Schliesse mich Pagophilia (mit der Gebtsmühle und den Daumen) und dem Kiezneurotiker (mit dem Punkt) an.
      Ach menno, also doch eher eine Berg- und Talfahrt statt bergauf. Allet Jute (und wenn was is…)!

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      • Danke, Herr Nachbar.
        Ziemlich viel Tal zur Zeit.. Mürbt. Und langweilt obendrein.
        Hab die letzten zwei Tage so getan, als wäre nix, und muss jetzt einsehen, dass Ruhe Not tut. Fällt bei trübem Wetter leichter.

        (Nochmal danke!)

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  4. Ein fantastisches Bild! Abgesehen davon bin ich aber besorgt um dich und hoffe sehr, dass du dich inzwischen schon besser fühlst. Ja?
    Ich kenne diese Krankenhausentzüngungen… das ist mehr als Pech, das ist eine Fahrlässigkeit, die immer häufiger vorkommt.
    Ich wünsche dir das Allerbeste für die Zeit der Heilung und gute Besserung!

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    • Liebe Asal,
      eine Freude Dich wieder zu lesen! Seid Ihr in Berlin?
      Geht es Dir gut? Was machen die Pläne?

      Mir geht es nicht besser. Das Fieber ist zwar beinahe verschwunden, aber die Entzündung im Wundbereich breitet sich aus. Die Schmerzen gehören zu den heftigsten, die ich je erlebt habe. (Darf man in der Öffentlichkeit eigentlich derart rumjammern? Ich tue es einfach.)
      Wenn ich könnte, würde ich mich gerne in einen Tiefschlaf versetzen lassen und erst erwachen, wenn das alles vorbei ist.
      Wird schon wieder. Immerhin nix Lebensbedrohliches.

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      • Ach Mensch, das tut mir sehr leid zu hören! Auf deinem Blog darfst du alles, auch jammern. Warum sollte man auch nicht jammern, wenn man Schmerzen hat? Eine der dümmsten Konventionen ist es ja, immer „gut“ auf die Frage nach dem Befinden zu antworten.
        Ich bin noch nicht zurück in Berlin, Gut ist relativ, wie gesagt… die Pläne wabern aber die Wohnung in Berlin ist nun gekündigt. Tatsachen schaffen oder so ähnlich sagen manche dazu.
        Ich hätte mich ansonsten bei dir gemeldet, wobei du derzeit sicher vor allem Erholung brauchst.
        Auch wenn es nicht lebensbedrohlich ist, es ist eine sehr reale Erfahrung und Erinnerung daran, dass wir sehr verwundbar sind und schnell abhängig werden können – von Verwandten, Geliebten, Ärzten und auch Fremden. Ich hatte nach einer recht kleinen OP wochenlang mit einer Entzündung zu kämpfen, musste täglich ins Krankenhaus und hatte dort das Gefühl, die sagen mir nicht die Wahrheit. Am letzten Tag gab dann der Chefarzt im Nebensatz zu, dass die Klinik daran Schuld war. Manchmal habe ich kaum noch daran geglaubt, dass ich mich irgendwann wieder jung oder zumindest gesund fühlen würde. Das macht Angst, darum kann ich deinen Wunsch nach einem Tiefschlaf verstehen. Ich wünsche dir, dass dir noch Schlimmeres erspart bleibt und die Entzündung sich bald besiegen lässt. Und wenn es doch noch eine Weile nicht besser sein wird darfst du gern jammern, auch bei mir! Ich drücke dich, Asal

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        • Entschuldige, dass ich so spät antworte. Bin immer noch nicht wieder ich selbst.
          Eure Wohnung ist nun tatsächlich gekündigt! Bleibt ihr noch lange auf der Insel, und hast Du Dich inzwischen etwas eingelebt dort?

          Die Verwundbarkeit ist das Eine. Am meisten setzen mir der Vertrauensverlust zu und die starken Schmerzen.
          Ich habe das Gefühl, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis ich wieder halbwegs hergestellt bin.
          Vor temporärer Abhängigkeit fürchte ich mich nicht. Ich habe größere Angst vor Abgründen. Im Zeiten des Leids klärt sich manches und man sieht Dinge, die man nicht für möglich gehalten hätte. Das Zwischenmenschliche bleibt das Spannendste im Leben.

          Fühle auch Du Dich von mir gedrückt!

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          • Du kriegst immer die philosophische Wende hin, das bewundere ich an dir! Ich hoffe, dir geht es bald wieder gut und heute schon ein bisschen besser als gestern!
            Alles zu Berlin und Sardinien schreibe ich dir per eMail!
            Herzlichst, deine Asal

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